Japan holt verstärkt vietnamesische Studenten


Hanoi (29.05.2017) -

Vietnam:
Kommt Japan dank Studenten näher
(Foto: U. Molt, pixelio.de)

Im Kampf um wirtschaftlichen Einfluss in Südostasien beschreitet Japan nun einen neuen Weg und setzt dabei verstärkt auf die Bildungsschiene. Mit hoher Intensität wird dabei versucht, Studenten aus dieser Region anzuwerben um damit die Verflechtungen mit der Region zu erhöhen. Dabei steht vor allem Vietnam im Fokus der Bemühungen.

Vietnamesische Studenten kommen gern

Die Zahl der vietnamesischen Studenten in Japan hat sich gemäß der Japan Student Services Organisation https://www.jasso.go.jp/en/ in den letzten sechs Jahren verzwölffacht und beträgt derzeit rund 54.000, was einen Anteil von rund einem Viertel aller internationalen Studenten in Japan ausmacht. Die größte Gruppe bilden dabei die chinesischen Studenten mit einem Anteil von 41 Prozent.

Japan und China sind es auch, die offensiv versuchen, ihren Einfluss in Südostasien zu verstärken. Vor allem die hohen Wachstumsraten und eine stark expandierende Mittelschicht steigern die Aussichten auf zukünftig hohe Infrastrukturmaßnahmen in der Region. Aus japanischer Sicht haben die politischen Spannungen und ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum Chinas die ökonomische Anziehungskraft dieses größten asiatischen Konkurrenten abgeschwächt. Während Japan vor allem auf Bildungsaustausch setzt, versucht die chinesische Staatsführung, mit Initiativen vor allem via Asiatische Infrastrukturinvestmentbank die Bindungen in dieser Region zu stärken.

Engeres Zusammenwachsen

Japan ist bereits der drittgrößte Handelspartner für Vietnam, hinter China und den USA. Die steigende Zahl an japanischen Firmen in Vietnam bringt auch viele vietnamesische Studenten dazu, ihre Ausbildung in Japan anzutreten, um danach einen gutbezahlten Job in einem japanischen Unternehmen zu erhalten, meint ein Experte des japanischen Studentenaustauschprogramms. In der Vergangenheit suchten die japanischen Arbeitskräfte in Vietnam ausschließlich nach billiger Arbeitskraft. Heute jedoch suchen die Firmen nach Arbeitnehmern, die die sprachliche und kulturelle Lücke nach Vietnam schließen können.



Christian Sec,
sec@pressetext.com



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