Fusionen und Übernahmen bei Airlines im Sinkflug
Mannheim (19.10.2017) -
Tragfläche: M&A-Aktivitäten nehmen ab (Foto: Petra Schmidt, pixelio.de) Nach einem langsamen, aber stetigen Anstieg seit der Jahrtausendwende, zeigt sich bei M&A-Aktivitäten in der Luftverkehrsbranche im vergangenen Jahr erstmals wieder eine rückläufige Tendenz. Zu diesem Schluss kommt ZEW-Forscher Michael Hellwig https://zew.de in einer neuen Analyse, die auf Basis der Zephyr-Datenbank von Bureau van Dijk erstellt wurde. Während sich die Fusionen und Übernahmen zwischen 2007 und 2015 bei mehr als 100 Transaktionen pro Jahr halten und weltweit im Durchschnitt jährlich 97 M&A-Transaktionen bei Airlines beobachtet werden konnten, gab es im Jahr 2016 nur 86 Transaktionen. "Die Konsolidierung bei den Flugzeugzulieferern bereitet insbesondere den Flugzeugherstellern Airbus und Boeing Sorge. Die zunehmende Verhandlungsmacht der Lieferanten wird sich auch auf die Airlines auswirken", sagt Hellwig. Verhandlungsmacht der Lieferanten Bei den Transaktionsvolumina zeigt sich kein einheitliches Bild. Aufgrund geheim gehaltener Kaufpreise liegen nicht für alle Transaktionen Daten zum Volumen vor. Im Durchschnitt hatten die Transaktionen mit bekanntem Volumen der vergangenen 17 Jahre einen Wert von 150 Mio. Euro. Dies steht in einem starken Kontrast zu den Transaktionswerten am oberen Ende. Mindestens 24 der mehr als 1.500 M&As seit dem Jahr 2000 hatten einen Wert von mehr als einer Mrd. Euro. Die beiden größten Transaktionen mit bekanntem Kaufpreis waren die Übernahme von Trans World Airlines durch American Airlines für 4,7 Mrd. Euro 2001 und der Kauf von Virgin America durch Alaska Air für 3,8 Mrd. Euro 2016. Die größten M&As mit Beteiligung deutscher Airlines waren im Jahr 2006 die Übernahme von Thomas Cook durch KarstadtQuelle (800 Mio. Euro) und der Kauf von LTU durch Air Berlin 2007 (340 Mio. Euro). Florian Fügemann, fuegemann@pressetext.com |