Finanzielle Anreize trüben häufig Urteilsfähigkeit
Amsterdam (26.06.2018) -
Geld: zu viel davon macht übermütig (Foto: pixelio.de, Thorben Wengert) Zu viel Geld beeinträchtigt das Urteilsvermögen und macht übermütig, wie Forscher der University of Amsterdam https://uva.nl/en in einer Studie mit 104 Personen ermittelt haben. Genutzt wurden dafür sogenannte "Gabor-Patches". Diese sind oft leer oder enthalten unscharfe Muster, die zum visuellen Test der Wahrnehmung eingesetzt werden. Den Ergebnissen zufolge wird auch das nützliche Feedback anderer eher ignoriert. Aussicht allein fördert Sicherheit Bei jedem Experiment sollten die Teilnehmer angeben, welches von zwei Bildern den größeren Kontrast aufweist. Mithilfe einer Skala von 50 bis 100 mussten die Probanden angeben, wie selbstsicher sie sich bei ihrer Entscheidung fühlen. Den Befragten wurde gesagt, dass diese zwischen zehn Cent und zehn Dollar - je nach der Richtigkeit der Angabe - gewinnen oder verlieren. "Wir haben in Übereinstimmung mit anderen Studien herausgefunden, dass Personen mit monetärem Anreiz die Wahrscheinlichkeit, richtig zu liegen, überschätzen. In anderen Worten: Bei finanziellen Anreizen werden Personen allzu selbstsicher in ihrer Entscheidung", schildert Studienleiter Mael Lebreton. Die Probanden werden bereits bei der Aussicht auf Gewinn selbstbewusster, während die Androhung eines Verlustes zum Gegenteil führt. Zuverlässigkeit eigenen Urteils wichtig "Die Zuverlässigkeit des Selbstvertrauens ist besonders in Situationen, in denen viel auf dem Spiel steht, von hoher Relevanz. Dazu zählen beispielsweise medizinische oder finanzielle Entscheidungen", beschreiben die Wissenschaftler in ihrem Paper. Selbstbewusstsein ist der Glaube, dass eine Handlung, Antwort oder ein Statement auf Basis der vorhandenen Evidenz korrekt ist. Ein mathematisches Modell hat kürzlich gezeigt, dass Erfolg oftmals mehr mit Glück als mit Talent oder Intelligenz zusammenhängt. Carolina Schmolmüller, schmolmueller@pressetext.com |