Englands Single-Frauen gründen mehr als Männer


Stirling (05.09.2016) -

Erfolgreicher Single:
braucht oft Erbe
(Foto: Konstantin Gastmann, pixelio.de)

In Großbritannien sind Single-Frauen, die unerwartet an Privatvermögen kommen, gründungsfreudiger als ihre männlichen Gegenstücke. Das hat eine Studie von Forschern der University of Stirling https://stir.ac.uk und der Royal Holloway, University of London https://royalholloway.ac.uk ergeben. Doch scheinen weibliche Singles auch eher auf Geldsegen beispielsweise durch Erbschaften angewiesen, um Unternehmer zu werden - möglicherweise, weil es für sie besonders schwer ist, Kredite aufzustellen.

Flüssige Männer, gründende Frauen

Von 2009 bis 2014 ist der Anteil der Selbständigen unter den britischen Männern um mäßige sechs Prozent gestiegen, bei Frauen dagegen um beachtliche 22 Prozent. Dabei ist Liquidität gerade für weibliche Singles nach wie vor eine wesentliche Hürde. Denn der Wille zum Unternehmertum steigt der Studie zufolge mit größerem Privatvermögen. Bei Frauen ist dieser Zusammenhang generell ausgeprägter, und bei den Singles unter ihnen besonders stark. Schon 1.000 Pfund mehr auf dem Konto bedeuten hier eine um 8,5 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit einer Unternehmensgründung.

"Auch bei der Selbständigkeit mag es eine gläserne Decke geben, wenn Frauen vergleichsweise mehr mit Liquiditätszwängen zu kämpfen haben als Männer", meint Tanya Wilson, Ökonomin an der University of Stirling. Grund für diese Zwänge könnten beispielsweise fehlende Sicherheiten, aber auch schlichtweg Diskriminierung bei der Kreditvergabe sein. "Es ist auch möglich, dass Single-Frauen vergleichsweise risikoscheu sind und lieber kein Geld ausborgen", so Wilson. Falls fehlende Sicherheiten die größte Hürde für Gründungen durch weibliche Singles sind, könnten private oder politische Initiativen, die gezielt gegensteuern, von großem wirtschaftlichen und sozialem Wert sein.



pressetext.redaktion,
Thomas Pichler



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