Deutsche Niederlassungen in China am Gängelband


Köngen (13.09.2013) -

Shanghai bei Nacht:
Deutsche Firmen oft unklug
(Foto: pixelio.de, Ralf Hanke)

In jedem zweiten deutschen Unternehmen, das den Schritt nach China gewagt hat, dürfen dort eingesetzte Manager nicht über die für diesen Markt zu entwickelnden Produkte entscheiden. Zu diesem Schluss kommt die Unternehmensberatung Staufen https://staufen.ag und hat mehr als 500 Betriebe befragt. Viele für ihre deutschen Muttergesellschaften im Reich der Mitte tätigen Führungskräfte befinden sich demnach am Gängelband. Denn nur in jeder vierten Firma entscheiden heimische Manager - laut Experten ein Vertrauensproblem.

Lokale Bedürfnisse berücksichtigen

Unternehmen sollten diesen Fehler vermeiden. Schließlich unterscheiden sich die Bedürfnisse chinesischer Kunden oft von denen europäischer. "Die Niederlassungen vor Ort sollten zügig damit beginnen, sich von der Muttergesellschaft abzunabeln", beschreibt Ulrich Frenzel, Forschungs- und Entwicklungsexperte bei Staufen. Laut dem Fachmann sollte gleiches auch bei der Wahl der Kooperationspartner in Hinblick auf Produktentwicklungen gelten. Hierbei besteht erheblicher Nachholbedarf. Für drei von vier Unternehmen steht die Zentrale in Deutschland an erster Stelle. Nur jedes Fünfte bezieht auch lokale Unis mit ein.

Darin sieht Frenzel einen Punkt, den es zu auszumerzen gilt. "Der Aufbau von Netzwerken und die Kooperation mit Partnern vor Ort gehört für Unternehmen, die in China tätig sind beziehungsweise tätig sein wollen, zu den zentralen und erfolgsentscheidenden Aufgaben." Die Praxis vieler deutscher Unternehmen macht nachdenklich, liegt doch das Potenzial vor allem für Industrieunternehmen in China vor allem im mittleren Segment. Dieses entwickelt sich einer Studie des Branchenverbands VDMA https://vdma.de zum größten Teilsegment des chinesischen Maschinenbaus. Das Gesamtmarktvolumen soll von 34 auf 40 Prozent steigen.


pressetext.redaktion,
Florian Fügemann

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