Deutsche Exporte schrumpfen überraschend stark


Wiesbaden (08.07.2013) -

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der Mai war aus deutscher Sicht enttäuschend
(Foto: flickr/Jim Bahn)

Die Ausfuhren aus Deutschland haben im vergangenen Mai gegenüber dem Vormonat April um 2,4 Prozent erstaunlich stark nachgegeben. "Dies ist der größte Rückgang seit Dezember 2009", so ein Statistiker. Insgesamt haben deutsche Unternehmen in dem besagten Monat Waren in der Höhe von 88,2 Mrd. Euro exportiert. Im Jahresvergleich beträgt der Rückgang sogar 4,8 Prozent. Hervor gehen die Zahlen aus einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden https://destatis.de .

Eurozone zieht Statistik nach unten

Nach einem Monatszuwachs von 1,4 Prozent im April überrascht die aktuelle Statistik durchaus. Ökonomen hatten ursprünglich einen kalender- und saisonbereinigten Rückgang von 0,4 Prozent erwartet - im Gegensatz zu den nun veröffentlichten 2,4 Prozent. Als Grund für die Schwächephase sehen Experten die rezessionsgeplagte Wirtschaftlage in zahlreichen Euro-Ländern sowie die sich abkühlende Konjunktur in wichtigen Absatzmärkten wie China.

Gegenüber dem Mai des Vorjahres fällt das Minus bei den Ausfuhren in den Euroraum mit 9,6 Prozent noch deutlicher aus als im gesamten Durchschnitt. Neben Spanien und Italien ist es auch Frankreich, das aufgrund seiner strukturellen Probleme derzeit schwächelt. Eine Erholung dürfte erst im zweiten Halbjahr in Sicht sein (pressetext berichtete: https://pte.com/news/20130404025 ).

Ökonomen uneinig über Ausblick

Während die weltweiten Exportzahlen im Mai stark abgefallen sind, haben die Einfuhren zum Vormonat um 1,7 Prozent zugelegt. Experten haben unterdessen mit einem Wachstum von nur einem halben Prozent gerechnet. Trotzdem exportiert Deutschland weiterhin deutlich mehr als es importiert. Der bereinigte Handelsbilanzüberschuss hat im Mai 14,1 Mrd. Euro betragen. Längerfristig betrachtet, zeigt der Trend leicht nach unten. Innerhalb der ersten fünf Monate des laufenden Jahres sind die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,3 Prozent auf 454,4 Mrd. Euro leicht zurückgegangen.

Bei der Frage, wie sich die globale Nachfrage nach deutschen Gütern in der zweiten Jahreshälfte entwickeln wird, gehen die Meinungen der Ökonomen auseinander. Die Bundesbank glaubt etwa für das Gesamtjahr 2013 an ein Minus 0,8 Prozent. Der Branchenverband BGA https://bga.de prognostiziert hingegen ein Plus von drei Prozent, da im zweiten Halbjahr noch viel möglich sei. 2012 lag der Exportzuwachs noch bei 3,7 Prozent, 2011 sogar bei 7,8 Prozent.


pressetext.redaktion,
Sebastian Köberl

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