Delta Airlines rät: Games statt Gewerkschaft
Atlanta (10.05.2019) -
Delta-Plakat: Games statt Gewerkschaft (Foto: twitter.com, Machinists Union) Die US-Fluggesellschaft Delta Airlines https://delta.com hat mit einem an seine Mitarbeiter gerichteten Plakat für Entrüstung gesorgt. Dort wird den Angestellten vorgeschlagen, ihr Geld nicht in den Gewerkschaftsbeitrag zu investieren, sondern lieber in Videospiele. Damit sollen Mitarbeiter davon abgehalten werden, einer Gewerkschaft beizutreten. Auf Twitter wird Delta deswegen scharf kritisiert, es handle sich dabei um einen Versuch, die Ausbeutung der Angestellten fortzuführen. Kampagne gegen Gewerkschaften Das Plakat zeigt einen Gaming-Controller. Darüber steht: "Gewerkschaftsbeiträge kosten 700 Dollar im Jahr. Ein Videospiel-System mit den neuesten Hits klingt nach Spaß. Investiert Euer Geld darin, anstatt die Gewerkschaftsgebühren zu zahlen." Das Plakat ist Teil einer Kampagne von Delta, die tausende von Flugbegleitern und Bodenpersonal daran hindern sollen, der Gewerkschaft International Association of Machinists and Aerospace Workers (IAM) beizutreten. Momentan sind Piloten die einzige größere Gruppe von Delta-Angestellten, die eine Gewerkschaft haben. Eine Delta-Sprecherin hat unterdessen bestätigt, dass es sich hier tatsächlich um offizielle Werbung handelt. Es sei dem Unternehmen wichtig, die direkte Beziehung zu den Angestellten zu erhalten. Diese hätten die beste Gesamtvergütung in der Industrie, einschließlich des weltweit lukrativsten Mitarbeiterbeteiligungsprogrammes. Die IAM dagegen meint, Delta würde nur Lügen und falsche Darstellungen über die Gewerkschaft verbreiten. US-Kongressabgeordnete empört Die Kampagne wurde von mehreren Abgeordneten des US-Kongresses kritisiert. Sogar der ehemalige US-Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders zeigte sich auf Twitter empört: "Was für eine Schande. Deltas CEO hat 2017 rund 22 Mio. Dollar verdient, während er dem Bodenpersonal nur neun Dollar die Stunde gezahlt hat. Ich sage zu Delta: Hört auf, die Rechte der Arbeiter zu untergraben." pressetext.redaktion, Georg Haas |