Das Kurspotenzial für Aktien sinkt


Berlin/Frankfurt am Main (17.03.2014) -

Nach den Höhenflügen der Aktienkurse in den vergangenen Monaten nimmt das Kurspotenzial deutscher und europäischer Aktien ab, erklärten heute die Aktienmarktstrategen des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, auf ihrer Pressekonferenz in Frankfurt am Main. "Nach den ersten Erholungssignalen für den Euroraum im vergangenen Jahr, der anhaltend expansiven Geldpolitik der EZB und der fortschreitenden Beruhigung der Staatsschuldenkrise im Euroraum haben die Kurse einen Großteil der wirtschaftlichen Erholung vorweggenommen. Nun müssen entweder die Gewinne der Unternehmen sowie die Realdaten nachziehen oder die Risikobereitschaft der Anleger zunehmen", erläuterten Dr. Jürgen Michels (BayernLB), Joachim Schallmayer (DekaBank), Markus Reinwand (Helaba), Dr. Berndt Fernow (LBBW) und Volker Sack (NORD/LB). Dabei bildet die 10.000-Punkte-Marke eine wichtige psychologische Grenze. Bis zum Sommer erwarten die VÖB-Experten einen DAX-Kurs von 9.300 bis 10.100 Punkten, in einem Jahr könnte der Kurs zwischen 8.900 und 10.300 Punkten liegen.

Größtes Risiko für die Aktienmärkte in Europa ist derzeit die Krim-Krise in der Ukraine sowie damit verbunden die möglichen Sanktionen gegen Russland. "Mit Blick auf die politischen Unsicherheiten am Schwarzen Meer und die gestiegen Nervosität unter Anlegern sind deutliche Kurskorrekturen möglich. Aufgrund der fortgeschrittenen Beruhigung der Staatsschuldenkrise im Euroraum und den damit verbundenen fundamentalen Einflussfaktoren dürfte aber mittel- bis langfristig die Stabilität an die Märkte zurückkehren", so die VÖB-Aktienstrategen. Weitere Risiken für die Kursentwicklung können von schwächeren Wachstumsraten in den Schwellenländern und Deflationsspekulationen im Euroraum ausgehen.

Unterstützung erhalten die Aktienkurse in den kommenden Monaten sowohl von der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland und im Euroraum als auch von den Notenbanken. "Zwar hat die Federal Reserve in den USA die Rückführung ihrer Anleihekäufe begonnen, jedoch ist die Liquiditätsversorgung der Märkte durch die Federal Reserve weiterhin hoch", erklärten die VÖB-Experten. "Dies wird durch die ultralockere Geldpolitik der EZB, die sich in Anbetracht der niedrigen Inflation auf mittlere Sicht nicht ändern wird, ergänzt." Für das laufende Jahr erwarten die VÖB-Aktienstrategen keine Änderung des Zinsniveaus. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird in diesem Jahr um 1,7 bis 2,1 Prozent wachsen, das europäische BIP wird um 1,1 bis 1,6 Prozent zulegen.

Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, ist ein Spitzenverband der deutschen Kreditwirtschaft. Er vertritt die Interessen von 64 Mitgliedern, darunter die Landesbanken sowie die Förderbanken des Bundes und der Länder. Die Mitgliedsinstitute des VÖB haben eine Bilanzsumme von 3.040 Milliarden Euro. Der Anteil der VÖB-Banken am deutschen Bankenmarkt entspricht 36 Prozent (Geschäftsjahr 2012). Mit rund 80.000 Beschäftigten nehmen die öffentlichen Banken ihre Verantwortung für Mittelstand, Unternehmen, die öffentliche Hand und Privatkunden wahr und sind in allen Teilen Deutschlands fest in ihren Heimatregionen verwurzelt. Mit 49 Prozent sind die VÖB-Mitgliedsbanken Marktführer bei der Kommunalfinanzierung und stellen zudem rund 24 Prozent aller Unternehmenskredite in Deutschland zur Verfügung.

Weitere Informationen unter https://www.voeb.de


Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB),
RA Dr. Stephan Rabe

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