CO2-Sündern drohen massive Kursverluste
Waterloo (15.11.2018) -
Rauchender Schlot: Aktienkurse könnten fallen (Foto: veeterzy, unsplash.com) Unternehmen, die es nicht schaffen, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren, müssen mit einem empfindlichen Wertverlust ihrer Assets und Aktienkurse rechnen, wie Forscher der University of Waterloo https://uwaterloo.ca ermittelt haben. Vor allem Firmen in emissionsintensiven Branchen wie dem Energiesektor sind demnach betroffen. Von 36 untersuchten börsennotierten Unternehmen in Europa und Nordamerika, die als "heavy emitters" eingestuft werden, halten nur neun die Vorgaben von Klimaabkommen ein, bemängeln die Wissenschaftler. Strengere Umweltgesetze "Auf lange Sicht sollten sich emissionsintensive Unternehmen, die es nicht schaffen, ihren Kohlenstoffausstoß zu reduzieren, darauf einstellen, einen deutlichen Wertverlust in Bezug auf ihre Aktienkurse hinnehmen zu müssen", so Studienleiterin Mingyu Fang vom Department of Statistics & Actuarial Science der University of Waterloo. Das könnte vor allem dem Energiesektor zum Verhängnis werden. "Eine solche Wertminderung wird wahrscheinlich von den Ölreserven dieser Firmen ausgehen, die im Zuge eines stärkeren globalen Bestrebens, die Effekte des Klimawandels durch strengere Umweltgesetze abzumildern, einfach liegen bleiben", meint die Forscherin. Aber auch Finanzdienstleister oder Versicherungen seien gut beraten, sich schnellstmöglich um eine striktere Umsetzung von gemeinsamen Klimazielen zu kümmern. "Es ist wichtig, dass sie ihre jeweiligen Kohlenstoffrisiken sehr genau in ihrer Asset-Aufstellung ausweisen", betont Tony Wirjanto, Professor und Betreuer von Fang. "Unternehmen müssen endlich verstehen, dass der Klimawandel ein entscheidender Faktor ist, wenn es darum geht, längerfristig ein optimales nachhaltiges Portfolio aufzubauen", so der Experte. Direkte und indirekte Effekte Den Wissenschaftlern zufolge kann der Klimawandel unternehmerische Vermögenswerte auf zwei Arten beeinflussen: entweder direkt durch die zunehmende Gefahr auf reale Infrastruktur-Assets, die von den veränderten Wetterbedingungen ausgeht oder durch indirekte Effekte infolge von strengeren Regulierungsmaßnahmen im Umweltbereich und damit zusammenhängenden höheren Emissionskosten. Beide Aspekte seien den Entscheidungsträgern in den Unternehmen offensichtlich noch nicht klar genug, wie Fang und Wirjanto kritisieren. Denn bei einer genaueren Analyse der besagten 36 "heavy emitters" hat sich herausgestellt, dass nur neun die Vorgaben von Klimaabkommen wirklich ernst zu nehmen scheinen. "Auffallend ist, das insbesondere die emissionsintensiven Branchen dabei besonders schlecht abschneiden und am unteren Ende der Ergebnisliste zu finden sind", merkt Wirjanto an. pressetext.redaktion, Markus Steiner |