Chinas Devisenpolitik macht Weltmärkte volatil
Peking (09.10.2015) -
Tower: Zentralbanken verkaufen weltweit Fremdwährungen (Foto: pixelio.de/Lupo) Die fallenden Devisenreserven Chinas entpuppen sich immer mehr als Katalysator für eine hohe Volatilität auf den Währungsmärkten. Seit Mitte 2014 hat sich die chinesische Volksbank von umgerechnet einer halben Bio. Dollar an ausländischen Währungen befreit. Das entspricht in etwa der doppelten Größe der griechischen Volkswirtschaft - und wurde somit zu einen Schlüsselfaktor für die Liquidität auf den Weltmärkten. Keine Anzeichen für Beruhigung Die Wechselkursschwankungen haben im September Höhen wie seit 2011 nicht mehr erreicht. Experten sind sich indes einig, dass es dabei keine Anzeichen einer Beruhigung gibt, da die Zentralbanken weltweit Chinas Beispiel folgen. "Da die Liquidität der Zentralbanken immer stärker zurückgeht, wird die Volatilität weiter ansteigen - noch dazu in einer Phase, in der die Entscheidung der Federal Reserve für eine Zinserhöhung näher rückt", so Robert Sinche, Analyst bei Pierpont Securities https://apsec.com . Während die hohe Volatilität für Währungshändler eine große Chance darstellt Geld zu verdienen, erhöht es auch die Schwierigkeiten, die Entwicklung der Weltwirtschaft schnell zu begreifen - gerade in den Bereichen, die abhängig von Rohmaterialexporten nach China sind. "Der chinesische Reservenrückgang ist nur ein weiteres Signal für die Nervosität der Chinesen, und wenn das wirklich der Fall ist, dann sollten wir alle ein bisschen nervös sein", so Sean Callow, Währungsexperte der Westpac Banking Corporation https://westpac.com.au . "Es ist ein wirklicher Paradigmenwechsel, dass so viele Zentralbanken ihre Reserven herunterfahren, um ihre eigene Währung zu verteidigen." Weltweiter Ausverkauf als Trend Die russische Zentralbank hat in den vergangenen zwei Jahren 160 Mrd. Dollar verbrannt - das ist ein Drittel ihrer Reserven, um den Rubel zu unterstützen, der im Dezember auf ein Allzeittief gesunken war. Die südamerikanischen Nationen wie Venezuela, Paraguay und Ecuador haben ihre Reserven um rund zehn Prozent in den vergangenen zwölf Monaten gekürzt. Aber nicht nur die fallenden Reserven der Zentralbanken, sondern auch die erwartete Zinsanhebung der US-Notenbank Fed - und die damit verbundenen höheren Finanzierungskosten in der größten Volkswirtschaft der Erde - schwächen die Währungen der Industrienationen und macht die Märkte volatiler. Dieser Zustand soll auch weiter so bleiben. "Der Rückgang an FX-Reserven bei den Zentralbanken wird weiter andauern", prognostiziert Valentin Marinov, Währungschef bei der französischen Crédit Agricol https://credit-agricole.fr . pressetext.redaktion, Christian Sec |