China-Flaute gefährdet IPO von VW-Tochter Traton


Wolfsburg/Hannover (14.06.2019) -

Truck von Traton-Marke Scania:
Börsengang wird schwierig
(Foto: traton.com)

Die Flaute auf dem chinesischen Markt sorgt bei Volkswagen http://volkswagen.de für Schwierigkeiten beim Absatz. Diese Entwicklung kommt ungelegen, weil Busse- und Lkw-Tochter Traton in zwei Wochen an die Börse gehen soll. "Angesichts der unruhigen Zeiten, unter anderem durch Handelskonflikte wie zwischen China und Japan, scheint sich die Unternehmensführung von Volkswagen hier im Zwiespalt zu befinden", kommentiert Nord/LB-Analyst Frank Schwope http://nordlb.de gegenüber pressetext.

Skepsis vor Traton-Börsengang

Im Mai 2019 hat VW binnen Jahresfrist weltweit mit 4,39 Mio. Fahrzeugen um 3,6 Prozent weniger Lieferungen durchgeführt. Hauptgrund dafür ist die hohe Abhängigkeit des Konzernes vom chinesischen Markt - wegen des Handelsstreits mit den USA und eines langsameren Wirtschaftswachstums eine belastete Region. In Deutschland und auf dem amerikanischen Kontinent schnitt Volkswagen im Mai 2019 besser ab, jedoch trüben die Absätze in China dieses Ergebnis. In der Volksrepublik hat VW im Mai 2019 binnen Jahresfrist bei allen Marken 8,3 Prozent weniger Autos, Busse und Lastkraftwagen verkauft.

Der schwächere Absatz ist aufgrund des bevorstehenden Börsengangs von Traton für den Volkswagen-Konzern ungünstig. Laut Schwope ist der prognostizierte Marktwert von Traton mit 13,5 Mrd. Euro bis 16,5 Mrd. Euro auch in Bezug auf die historischen Bewertungen seiner Marken MAN und Scania eher gering. Einige Marktteilnehmer hätten dagegen mit einem Wert zwischen 20 und 25 Mrd. Euro gerechnet.

Gleichteil-Strategie empfohlen

"Einem Börsengang von Traton zum gegenwärtigen Zeitpunkt stehen wir recht skeptisch gegenüber, da im Lkw-Bereich eine umfassende Modulstrategie wie im Pkw-Bereich bei weitem noch nicht umgesetzt wurde. Aus Aktionärssicht wäre unseres Erachtens die Implementierung einer Gleichteil-Strategie auch mit einheitlichen Motoren bei MAN und Scania sinnvoller, um möglichst viele Synergien zu heben. Ein Börsengang eines schlanken und ertragreichen Lkw-Konzerns dürfte wesentlich lukrativer sein", erklärt Schwope.

Trotz der momentanen Probleme ist Schwope dennoch optimistisch, was das Jahr 2019 für den Volkswagen-Konzern angeht. "Das Unternehmen könnte im Gesamtjahr 2019 neue Rekorde bei Absatz, Umsatz und operativem Ergebnis einfahren. Bei der Umstrukturierung von VW rechnen wir mit deutlichen Erfolgen", meint der Experte abschließend.



Georg Haas,
haas@pressetext.com






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