Bank of Cyprus gibt Ukraine-Geschäft auf


Kiew (03.02.2014) -

Maidan-Platz in Kiew:
Proteste ängstigen Bank
(Foto: pixelio.de, Helga Ewert)

Die Bank of Cyprus https://bankofcyprus.com , das größte Kreditinstitut Zyperns, verkauft ihre Niederlassungen in der Ukraine angesichts der politisch und wirtschaftlich unsicheren Lage in dem Land. Die Bank hat bekannt gegeben, dass sie ihr defizitäres Ukraine-Geschäft an die russische AlfaGroup https://alfagroup.org für 225 Mio. Euro verkauft. Die Vereinbarung muss noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden. Bis Ende des ersten Quartals 2014 soll der Verkauf abgeschlossen sein.

Ukraine als wirtschaftliches Risiko

Der Verkauf ist Teil einer Strategie, sich auf das Kerngeschäft und die wichtigsten Märkte zu konzentrieren und Geschäfte abzustoßen, die nicht dazugehören. Mit dem Verkauf an die russische AlfaGroup könne man Risiken entschärfen, "insbesondere in Hinblick auf die aktuelle politische und ökonomische Lage in der Ukraine", wie es in einer Stellungnahme der Bank of Cyprus heißt. In der Ukraine gibt es derzeit Massenproteste gegen die Regierung, teilweise mit gewalttätigen Ausschreitungen.

Die Bank of Cyprus Group hatte Niederlassungen in der ehemaligen Sowjetrepublik erst 2008 gekauft. Es handelt sich um 42 Zweigstellen, die sowohl Geschäfts- wie auch Privatkunden bedienen. Die Gruppe hat auch Niederlassungen in Russland, China und Südafrika, die bestehen bleiben. Die griechischen Niederlassungen wurden dagegen auch verkauft. In Zukunft will man sich vor allem auf die Kunden in Zypern konzentrieren. Da der Verkauf des Ukraine-Geschäfts noch von den Behörden in Zypern und der Ukraine genehmigt werden muss, könnten sich noch Änderungen ergeben.

Die Bank of Cyprus könnte aber mehr Liquidität nach der Bankenkrise 2013 gut gebrauchen. Vergangenes Jahr hatte sie aufgrund der Schuldenkrise zwischenzeitlich Auszahlungen an Kunden aussetzen müssen, bis die EU und der Internationale Währungsfonds ein zehn Mrd. Euro schweres Rettungspaket verabschiedet hatten. Infolgedessen verloren Kunden die Hälfte ihres Guthabens oberhalb von 100.000 Euro. Die Krise hatten die zypriotischen Banken selbst durch Spekulationen verschuldet, da sie zu viele griechische Anleihen hielten.

Währung gilt nicht mehr als sicher

Derzeit sorgen sich Investoren in der Ukraine aufgrund der ökonomischen Situation, dass Anleger in fremde Währungen flüchten und die Regierung Kapitalkontrollen einführt. Die ukrainische Zentralbank stützt den Hrywnja und bezahlt Schulden mit Devisenreserven. Damit gilt die finanzielle Stabilität des Landes als bedroht.


pressetext.redaktion,
Hubertus Müller

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