Arbeitsunfähigkeit: Kinder imitieren Eltern
Bergen (26.01.2015) -
Arbeitsunfähigkeit: Milde verursacht Missbrauch (Foto:pixelio.de/M.Preisinger) Sozialleistungen wie die staatlichen Versicherungsleistungen für Arbeitsunfähigkeit werden in westlichen Staaten immer öfter in Anspruch genommen - und vererben sich häufig von der Eltern- auf die Kindergeneration weiter. In einer neuen Studie der Universität Bergen https://uib.no/en in Zusammenarbeit mit der Universität of California https://universityofcalifornia.edu , zeigt sich, dass die Abhängigkeit von Sozialleistungen bei Eltern auch zu einer höheren Inanspruchnahme von Sozialleistungen bei deren Kindern führt. Die Forscher untersuchten die Kinder, deren Eltern zwischen 1967 und 2010 einen Antrag für Sozialleistungen wegen Arbeitsunfähigkeit gestellt hatten. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Kinder um rund zehn Prozent öfter um Arbeitsunfähigkeit ansuchten. Noch mehr antragstellende Kinder kommen aus den Familien, deren Eltern erfolgreich bei der Bewerbung waren. Der Erfolg der Antragsteller hängt dabei sehr vom Glück ab, an welchen Richter man kommt. "Es gibt sehr milde Richter, die bis zu 25 Prozent aller Anträge positiv bewerten und dann gibt es wieder Richter, die nur rund fünf Prozent aller Anträge gewähren. So ist es oftmals Glück an welchen Richter man gerät", meint Magne Mogstad, einer der Autoren der Studie. Strengeres Verfahren erwünscht Die Forscher kommen daher zu dem Schluss, dass ein strengeres Überprüfungsverfahren bei Arbeitsunfähigkeitsanträgen nicht nur die Auszahlung an derzeitige Bewerber reduzieren würde, sondern auch einen nachhaltigen Effekt auf die Antragsstellerzahlen und an die damit anfallenden Programmkosten hätte. Denn die Kinder lernen von ihren Eltern, die mit Hilfe von einem milden Richter erfolgreich in das Versicherungsprogramm für Arbeitsunfähige aufgenommen wurden. "Man kann anhand der Daten eindeutig erkennen, dass Kinder deren Eltern einen milden Richter zugewiesen bekamen sich nicht nur wahrscheinlicher als sonst für Arbeitsunfähigkeit bewerben, sondern auch die gleichen medizinischen Gründe dafür angeben wie ihre Eltern", so Mogstad. Empfängerzahl wächst In vielen Industriestaaten sind die staatlichen Versicherungsleistungen für Arbeitsunfähigkeit deutlich angestiegen. In den USA stieg der Prozentsatz der erwachsenen Bevölkerung, der diese Sozialleistungen in Anspruch nimmt, in den letzten 50 Jahren von ein auf fünf Prozent. In Großbritannien stieg dieser von ein auf sieben Prozent und in Norwegen von zwei auf zehn Prozent. pressetext.redaktion, Christian Sec |