Wirtschaftsstandort Großbritannien zieht Ungarn an
New York/London (29.07.2013) -
Big Ben:
weltberühmtes Wahrzeichen Londons
(Foto: flickr/Tim Morris)
Ungarische Unternehmer betrachten Großbritannien und dessen Hauptstadt London zunehmend als attraktiven Standort, um Geschäfte zu machen. Zwischen 2001 und 2012 ist die Zahl von in Großbritannien lebenden Ungarn von 5.000 auf insgesamt 47.000 deutlich angestiegen. Neben der erleichterten Einreise- und Arbeitserlaubnis seit Ungarns EU-Beitritt im Jahr 2004 ist es vor allem die vergleichsweise einfache Firmengründung auf der Insel, die unternehmerische Ungarn auf die Insel zieht.
Hotspot London
"Hier ist es viel leichter zu arbeiten", sagt Istvan Bozo, der sich mit einem Crepes-Laden in London selbständig gemacht hat, gegenüber dem Magazin Businessweek. "Zuhause - auch wenn du in dem, was du tust, sehr gut bist - brauchst du Freunde, die dir helfen, sonst schaffst du es nicht." London ist seit jeher schon ein Anziehungspunkt für Einwanderer aus der ganzen Welt. Ungarn ist da keine Ausnahme. Im vergangenen Jahr hat Großbritannien Österreich von Platz zwei der bei Ungarn beliebtesten Auswanderungsziele verdrängt. Nur für Deutschland entscheiden sich mehr Ungarn als für die Insel.
Budapest will handeln
Nicht wenige Unternehmer in Ungarn beschweren sich über die ihrer Meinung nach überregulierte Gewerbeordnung in ihrem Land. Dazu zählen unter anderem lange Wartezeiten oder verhältnismäßig teure bürokratische Formalitäten. Das eher liberale britische Business stellt dabei einen attraktiv anmutenden Gegenpol dar. In dem Bericht "Doing Business" der Weltbank https://doingbusiness.org wurde Großbritannien weltweit auf Platz sieben gelistet und ist damit innerhalb der EU auf Rang zwei hinter Dänemark.
Ungarn ist im internen EU-Ranking auf Platz 18 von 28 zu finden - und das, obwohl Mitte 2009 beide Staaten in dieser Kategorie mit rund acht Prozent gleichauf lagen. Die ungarische Regierung will handeln und hat für kommendes Jahr Reformen angekündigt, die Unternehmen einen flexibleren Handlungsspielraum gewährleisten sollen.
pressetext.redaktion,
Sebastian Köberl