Was "Dringend" in der Pressearbeit bedeutet


Wien (27.05.2019) -

Aus gegebenem Anlass: Wir hatten vorige Woche eine Journalistenanfrage bezüglich eines Mergers in der Unternehmenslandschaft eines Kunden. Der Journalist, uns als PR-Beraterinnen viele Jahre lang bekannt und geschätzt, markierte seine E-Mail mit "Dringend" - und prompt wurde die Anfrage von uns an den Kunden weitergeleitet. Der "Kunde" war in diesem Fall nicht die Kommunikationsabteilung, sondern der Geschäftsführer jener Firma, die von unserem Kunden übernommen worden war.

Was für ihn "Dringend" bedeutete, erlebten wir binnen 48 Stunden. Nach 24 Stunden waren wir meilenweit von dem Foto entfernt, das der Journalist angefordert hatte, allerdings hatte ich eine Nachricht im Posteingang, man möge den Artikel vorher sehen.

Hmmm... der Griff zu Lavendel-Tropfen war schnell getan und bitter notwendig.

Wieder einmal hatten wir gelernt, dass "Dringend" wohl unterschiedliche Assoziationen, Reaktionszeiten (und Bedürfnisse!) hervorrufen kann.

Was bedeutet "Dringend" im Journalistenleben?

Eigentlich ist es ganz einfach:"Dringend" entscheidet über eine Veröffentlichung. Ist ein Informant, also eine PR-Agentur, ein Unternehmen, in der Lage dem Journalisten/der Journalistin die gewünschten Informationen so rasch wie möglich zur Verfügung zu stellen, wird er gecovert und nicht jener, der länger braucht. Das sind oftmals fünf Minuten, manchmal zwei Stunden, aber nie mehr als zwei Stunden.

Jede Minute kann zum Showstopper werden. Dauert ein Feedback länger, war mit Sicherheit jemand anders schneller.Weil ich an eine Zeit als Journalisten zurückdenken kann, weiß ich, wie in Redaktionen gearbeitet wird: Auf den letzten Drücker! Man stelle sich einfach vor: Es gibt - zum Beispiel kurz vor Redaktionsschluss - noch Platz im redaktionellen Umfeld. Es liegt auf der Hand: Befüllt wird er mit jener Informationen, die vollständig da ist, heißt: Text, Bilder (mindestens 300 dpi) und idealerweise O-Töne als Zitat. Fehlt davon nur eines, darf man hoffen, dass der Journalisten Interesse genug hat, es anzufordern. Aber dann: Fünf Minuten! Maximal zwei Stunden! Andernfalls hat der Journalist aufgegeben und sich dort umgesehen, wo er schneller zu Informationen kommt.

Lange Reaktionszeiten sind absolute "Showstopper"

Wir als PR-Agentur haben nicht einmal, nicht einmal ein Dutzend Mal, sondern wesentlich öfter in den vergangenen 20 Jahren an Fenstertagen, an Wochenenden, an späten Abenden mit Informationen ausgeholfen, die "dringend" angefragt wurden, weil eben Journalisten, vor allem "Freie", oftmals dann arbeiten, wenn der Rest der Welt pausiert. Wer hier die Extrameile geht, wird mit schönen Abdrucken belohnt. Und dafür gibt es uns auch!

Und das ist auch der Vorteil einer PR-Agentur: Ihre Mitarbeitenden arbeiten manchmal auch dann, wenn jeder andere Feierabend macht.... und sei es nur auf Social Media, wo ein Journalist um Hilfe bittet, die - wenn geht und wir als Agentur alle Kundenunterlagen im Haus haben - rasch und unbürokratisch gewährt wird. Dass der Kunde das oftmals gar nicht mitbekommt, sondern sich "nur" über einen schönen Artikel freut, das ist eine ganz andere Geschichte.


results & relations Gesellschaft für Kommunikation GmbH,
Mag. Brigitte Pawlitschek



Advertising