Unverdienter Aufstieg wirft Personal aus der Bahn


Columbus/Boston (22.06.2015) -

Leiter zum Erfolg:
Leistung statt Glück
(Foto: pixelio.de/S. Hofschlaeger)

Angestellte, die eine plötzliche und nicht leistungsbezogene Statusaufwertung erfahren, können diese oft nicht als positive Wendung ihres beruflichen Werdegangs betrachten. Das hat Forscherin Tracy Dumas von der Ohio State University https://www.osu.edu gemeinsam mit Tsedal Neeley von der Harvard Business School https://www.hbs.edu in einer Untersuchung japanischer Unternehmen herausgefunden.

Sie führten Gespräche mit amerikanischen Angestellten in einer sehr etablierten Hightech-Firma in Tokio. Diese erhielten von ihren japanischen Kollegen kein großes Ansehen. Als aber die offizielle Unternehmenssprache auf Englisch umgestellt wurde, erfuhren die Native Speaker plötzlich einen Aufstieg. Sie wurden von ihren japanischen Kollegen zurate gezogen, wenn es beispielsweise um das Verfassen von E-Mails ging. Nur rund zehn Prozent der japanischen Angestellten hatten bei der Umstellung adäquate Englischkenntnisse.

Aufwertung kann Angst schüren

"Es war nicht nur positiv", erläutert Dumas. "Es war sehr offensichtlich, dass sich der Status der amerikanischen Angestellten durch Glück gewandelt hatte, und ihnen war sehr bewusst, dass diese Statusaufwertung nicht mit ihrer Leistung oder ihrem Erfolg zusammenhing", so die Forscherin. "Sie hatten das Gefühl, dass das Glück instabil war - und dass eine neue Regelung ihr Glück umkehren könnte."

Ganz unüblich ist diese plötzliche Aufwertung mancher Arbeitskräfte nicht, auch in anderen Branchen und Situationen kommt diese vor. "Steve Jobs hat, ein wenig auf Kosten der Ingenieure, bei Apple die Designer hervorgehoben. Die Arbeit hat sich nicht wirklich verändert, aber plötzlich erlebten die Designer eine Wertsteigerung bei Apple", erzählt Dumas.

Manager sollten Folgen bedenken

"Manager müssen in Betracht ziehen, wie Veränderungen Macht- und Statusdynamiken in Gang setzen und wie Menschen gemeinsam arbeiten werden. Und sie müssen erkennen, dass sogar Angestellte, deren Status sich verbessert hat, negative Gefühle durch den Wandel erfahren können", rät Dumas abschließend.


pressetext.redaktion,
Marie-Thérèse Fleischer



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