Unternehmer lassen Bewerber im Unklaren
Linz/Wien (23.04.2014) -
Jürgen Smid, Geschäftsführer karriere.at
(Foto: karriere.at GmbH)
Österreichs Arbeitgeber reagieren sehr oft spät oder gar nicht auf Bewerbungen. Das zeigt das Ergebnis der Online-Umfrage "Bewerbungsrückmeldungen: Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?" von karriere.at, Österreichs größter Online-Jobportal. Arbeitnehmer sind mit dem Umgang der Unternehmen mit ihren Bewerbungen unzufrieden. Das Problembewusstsein bei den Arbeitgebern ist dagegen gering: ein Großteil der Unternehmen ist der Meinung, zeitnahe auf Bewerbungen zu reagieren. Schwaches Bewerbungsmanagement gilt als wesentliche Quelle für Ärger und Unzufriedenheit mit Unternehmen und dem Arbeitsmarkt generell. Die Experten von karriere.at empfehlen den Firmen ein professionelleres Bewerbermanagement.
Mit einer Bewerbung schickt man neben Zeit und Mühe auch die Hoffnung auf einen (neuen) Job ab. Umso enttäuschender, wenn die Reaktion nicht die gewünschte ist oder gar ausbleibt. 704 User auf Arbeitnehmerseite wurden von karriere.at online zum Thema befragt. Die Ergebnisse zeichnen ein eindeutiges Bild. 39 Prozent der Arbeitnehmer mussten schon einmal Wochen auf eine Reaktion warten. Weitere 30 Prozent erhielten auf ihre Bewerbung gar keine Rückmeldung. Von längeren Wartezeiten sprechen immerhin 26 Prozent der Arbeitnehmer. "Nur positive Erfahrungen" mit dem Bewerbungsprozess hatten lediglich fünf Prozent der Befragten.
Arbeitgeber: Nur 17 Prozent sprechen von "Aufholbedarf"
Doch was sagt die andere Seite dazu? 181 HR-Manager, Führungskräfte und Unternehmer wurden ebenfalls zum Thema befragt. Hier zeigt sich die große Diskrepanz zwischen Bewerber- und Arbeitgebersicht. 38 Prozent gaben an, den Eingang einer Bewerbung binnen 24 Stunden beim Bewerber zu melden. Weitere 29 Prozent sprechen von einer Rückmeldung innerhalb weniger Tage. Zwei Wochen geben sich 16 Prozent der Arbeitgeber für eine Bewerbungsrückmeldung Zeit. Mit der Antwort "Hier haben wir noch Aufholbedarf" gestehen sich 17 Prozent der Befragten auf Arbeitgeberseite Versäumnisse ein.
Unverständliche Vorgangsweise vieler Unternehmen
Enttäuschung und Ärger der Bewerber, die sehr späte oder gar keine Antwort auf ihr Interesse an einem Unternehmen erhalten, kann karriere.at-Geschäftsführer Jürgen Smid verstehen. Unverständlich für ihn hingegen die Vorgangsweise der Unternehmen: "Die große Bedeutung von Personalmarketing sollte in den HR-Abteilungen angekommen sein. Der richtige und vor allem wertschätzende Umgang mit den Bewerbern ist unbedingt notwendig, will man als Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich agieren können. Jeder einzelne Bewerber ist zudem nicht nur ein Multiplikator, er ist auch der potenzielle Kunde von morgen."
Bewerbungen dürfen nicht "untergehen"
Dass 69 Prozent der Bewerber bereits schlechte Erfahrungen mit Bewerbungen gemacht haben, zeigt auf, wie groß der Handlungsbedarf tatsächlich ist. "Die Einführung eines professionellen Bewerbermanagements schafft hier Abhilfe und sorgt dafür, dass keine Bewerbungen "untergehen". Denn unabhängig von der Unternehmensgröße darf es nicht passieren, dass ein Arbeitnehmer, der Zeit und Mühe in eine Bewerbung investiert hat, gänzlich ohne Rückmeldung zurückgelassen wird", so Smid.
Grafiken zum Download
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Weiterführender Artikel mit zusätzlichen Expertenstatements
- https://www.karriere.at/blog/rueckmeldungen-bewerbungen.html
Das Umfrageergebnis im Detail
Bewerbungsrückmeldungen: Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? (704 Arbeitnehmer)
Bisher nur positive Erfahrungen. (5 Prozent)
Es gab manchmal längere Wartezeiten. (26 Prozent)
Reaktion erst nach Wochen! (39 Prozent)
Gar keine Reaktion! (30 Prozent)
Bewerbungsrückmeldungen: Wie gehen Sie vor? (181 Unternehmensvertreter)
Binnen 24 Stunden melden wir den Eingang. (38 Prozent)
Rückmeldungen innerhalb weniger Tage. (29 Prozent)
Binnen zwei Wochen geben wir Bescheid. (16 Prozent)
Hier haben wir noch Aufholbedarf. (17 Prozent)
Über karriere.at
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Heike Frenner