USA: Studenten-Kredite hemmen Start-up-Szene
New York (16.08.2013) -
Protest:
Kredite nehmen Studenten in die Mangel
(Foto: flickr/Hollywata)
Die stetig steigenden Schulden von Studenten in den USA zeigen immer dramatischere Auswüchse und entpuppen sich zunehmend als schwerer Hemmschuh für den Berufseinstieg. Laut Medienberichten beläuft sich das zurückzuzahlende Kreditvolumen der US-Studentenschaft mittlerweile auf umgerechnet rund 900 Mrd. Euro - Tendenz steigend. Nicht nur die Studenten selbst, sondern auch die für zukunftsweisende Innovationen bekannte Start-up-Szene bekommt dies besonders zu spüren. Experten sind sich einig: Die aufgenommenen Kredite sind einer der zentralsten Hindernisse beim Aufbau eines Geschäfts.
Fehlbetrag über 40.000 Euro
Während Bachelor-Absolventen zur Jahrtausendwende noch mit einem Fehlbetrag von 15.000 Euro ihr Studium abgeschlossen haben, sind es 2013 schon 30.000 Euro. Die Schulden von Master-Absolventen sind ebenfalls empfindlich gestiegen - wenn auch nicht so stark wie jene der Bachelors. Beendet man in den USA sein Studium mit einem Master, hat man durchschnittlich einen Kredit von 41.000 Euro zu bedienen. Im Jahr 2000 waren es hingegen noch rund 28.000 Euro.
Einige Bundesstaaten wollen nun der kritischen Entwicklung entgegenwirken. Beispielsweise Kalifornien hat unlängst die Studiengebühren für Studenten aus der Mittelschicht heruntergesetzt. Dies ist allerdings auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts der landesweit weiterhin vorherrschenden außerordentlich hohen Gebühren. Vielmehr bräuchte es wohl eine Reformierung des Universitätswesens.
Der ökonomische Druck auf Absolventen ist enorm. Die negativen Auswirkungen auf das insbesondere für Start-ups nötige Kleingeld sind dementsprechend schmerzvoll. Auch die Kreativität leidet. Studenten, die nach ihrem Studium in einen Abwärtsstrudel gelangen und obdachlos werden, sind vor allem seit dem Ausbruch der Wirtschaftskrise keine Seltenheit mehr (pressetext berichtete: https://pte.com/news/20121220003 ).
pressetext.redaktion,
Sebastian Köberl