US-Studentenkredite torpedieren Start-up-Aufbau
Washington (13.01.2017) -
Dollar-Scheine: US-Studenten werden damit überhäuft (Foto: pixelio.de/A. Damm) Durch Studentenkredite in den USA hochverschuldete Absolventen sind ein wesentlicher Grund für den Rückgang von Start-up-Gründungen in den Vereinigten Staaten, wie eine Studie der Kauffman Foundation https://kauffman.org zeigt. Der Anteil junger Unternehmer zwischen 20 und 34 Jahren fiel von 35 Prozent im Jahr 1996 auf 25 Prozent im Jahr 2014. Belastende Rückzahlungen Zwischen 2007 und heute stieg das Volumen der Studentenkredite in den USA von umgerechnet 510 Mrd. Euro auf nunmehr 1,3 Bio. Euro. Trotz eines geringfügigen Anstiegs in den vergangenen Jahren fällt auf, dass die Startup-Aktivität seit 1996 rückläufig ist, bestätigt Arnobio Morelix, Chefanalyst der Kaufmann Foundation und Co-Autor der Studie gegenüber der "New York Times". Viele gründen mit eigenem Geld oder werden finanziell unterstützt. Austin Dean startete als Student mit dem Reparieren von Computern sein erstes Unternehmen, welches er kurze Zeit wegen Cash-Flow-Problemen schließen musste. Die Gründung seiner zweiten Firma im Event-Bereich forderte ebenfalls ihren Tribut. Wegen der Zurückzahlung eines 40.000 Dollar schweren Studentenkredits musste er sich lange Zeit in seiner Lebensqualität einschränken. Leichtfertiger Geldumgang Während Dean seinen Traum weiterlebt, kehren viele Bezieher der Kredite dem Business den Rücken - so wie es auch Catherine Berendsohn tat. Nachdem sie graduierte, kämpfte sie hart, um ihre Webdesign-Firma in Gang zu setzen. Die Rückzahlungen wogen jedoch zu schwer. Als sie versuchte ihr Unternehmen zu vergrößern, wurde ihr eine persönliche Kreditkarte verweigert. Für ihren College-Kredit musste sie monatlich 400 Dollar zurückzahlen. Die Problematik der potenziellen Entrepreneurs beginnt, bevor die Kreditnehmer überhaupt darüber nachdenken, was sie nach dem Studium machen wollen. Die Hälfte der Studenten macht sich keine Sorgen über die Höhe ihrer postgraduellen Kreditrückzahlungen, wie eine Studie der George Washington University https://www.gwu.edu ergeben hat. Der NerdWallet Report besagt zudem, dass fast die Hälfte der Studenten vor ihrem ersten Abschluss sagen, dass sie höhere Kredite aufnahmen, als sie tatsächlich benötigten. "Im Durchschnitt leihten sie sich um 11.597 Dollar mehr, als sie für ihr Studium benötigten", so die Experten in dem Bericht. Christian Sec, sec@pressetext.com |