TD Bank beleidigt ganzen Bostoner Stadtteil
Boston/Toronto (29.03.2019) -
Umstrittenes Plakat der Toronto-Dominion Bank (Foto: twitter.com, Reilly Hay) Die Toronto-Dominion Bank (TD) https://td.com ist mit einer als rassistisch kritisierten Werbekampagne in Boston angeeckt. Auf einem TD-Plakat war zu lesen: "Wenn Sie in der Innenstadt sind und Ihre Bankkarte ist irgendwo in Dorchester, ersetzen wir sie auf der Stelle." Vor allem Einheimische kritisierten die ihrer Meinung nach versteckte Botschaft. Reilly Hay gehört dazu. Er postete auf Twitter ein Bild und eine Erklärung. "Wenn man Sprüche aus Boston kennt, dann weiß man, dass 'verloren in Dorchester' ein Synonym für 'gestohlen' ist." "Entspricht nicht unseren Werten" Dorchesters Einwohner sind meist einkommensschwach und farbig. Der flotte Spruch wurde deshalb als rassistisch aufgefasst. "Wir bedauern, dass unsere Werbebotschaft taktlos gegenüber der Bevölkerung von Dorchester war", entschuldigte sich das im kanadischen Toronto angesiedelte Unternehmen. Das Plakat sei sofort entfernt worden, als der Verdacht aufgekommen war, es sei eine rassistische Aussage. Sie reflektiere nicht die Grundwerte der Bank. "Ich habe die Brisanz der Aussage gleich erkannt", lässt sich Hay vom Online-Portal "Boston.com" zitieren, noch bevor die Bank ihre Entschuldigung veröffentlichte. "Ich weiß, was sie versucht haben", verdeutlicht Hay. "Sie wollten Lokalkolorit in ihre Werbung bringen, doch das machte mich sauer." Er erwarte, dass diejenigen, die in einer Webeagentur arbeiten, die Bedeutung von Werbeslogans kennen. Parallele zum Missgriff von Samsung Hay und andere Nutzer sozialer Medien erinnerten sich an einen ähnlichen Vorfall im Jahr 2017. Handy-Riese Samsung https://samsung.com hatte damals eine Botschaft am Südbahnhof von Boston platziert, um für eine Sicherheitsgarantie zu werben. Diese ieß sich so deuten, dass Bewohner von Mattapan, einer Nachbargemeinde Bostons, die vor allem von Farbigen bewohnt wird, Smartphones stehlen. Das behauptete Samsung natürlich nicht. Für Feinfühlige klang es dennoch so. pressetext.redaktion, Wolfgang Kempkens |