Start-ups wittern lukrative Nische
San Francisco (10.12.2013) -
Eier:
Start-ups wollen diese ersetzbar machen
(Foto: pixelio.de/Peter v. Bechen)
Das US-Start-up Hampton Creek Foods https://hamptoncreekfoods.com will pflanzliche Ersatzstoffe für Eier finden, um so die Umwelt zu entlasten und die Gesundheit der Menschen zu verbessern. Firmen wie diese, sogenannte "Food-Tec-Unternehmen", haben sich zum Ziel gesetzt, die Art wie wir essen, zu ändern. Nun hat das Unternehmen aus San Francisco sein erstes Produkt "Just Mayo Mayonnaise" auf den Markt gebracht, berichtet die Huffington Post.
Forschungsarbeit im Labor
Die aus pflanzlichen Ingredienzien bestehende Mayonnaise wird fast zum selben Preis verkauft wie die traditionelle Version. Die Firma plant zudem den Verkauf von Keksen aus Pflanzenteig und einem Teig, der in der Pfanne zur "Eierspeise" wird. Im Labor studiert das Unternehmen die molekulare Struktur von Pflanzen und sucht nach Gewächsen, die die Vielzahl von kulinarischen Funktionen von Eiern ersetzen können.
Bis dato hat Hampton Creek Foods etwa 1.500 Pflanzen aus 60 verschiedenen Ländern analysiert. "Unsere Forschung hat bislang elf Treffer ergeben", sagt Josh Tetrick, Gründer des Start-ups. So sollen Pflanzen verwendet werden, die nachhaltiger sind, weniger Treibhausgase produzieren und weniger Wasser verbrauchen. "Wir wollen, dass keine Tiere involviert sind. Und all das zu einem günstigeren Preis", so Tetrick.
Bill Gates sieht Potenzial
Die Nachfrage bei Investoren nach Food-Tec-Unternehmen steigt indes weiter an. Das beweist nicht nur der Umstand, dass prominente Sillicon-Valley-Investoren und der Microsoft-Gründer Bill Gates als Investoren in das Unternehmen Hampton Creek Foods eingestiegen sind. Auch Anand Sanwal, Chef von CB Insights, eine Ratingfirma für Venture Capital, meint: "Venture-Capital-Firmen haben 2013 ungefähr 350 Mio. Dollar in die erste Entwicklungsphase von Nahrungsmittel-Start-ups gesteckt - sieben Mal mehr als noch 2008."
Ein weiteres von Bill Gates finanziertes Unternehmen versucht sein Glück direkt bei Hühnern. Beyond Meat https://beyondmeat.com verkauft "hühnerfreie Streifen", die denselben Geschmack und dieselbe Konsistenz wie Hühnerfleisch haben sollen, aber aus Pflanzenproteinen bestehen. Gründer Ethan Brown will, dass sich sowohl Veganer als auch Fleischesser, die ihre Ernährung in Richtung gesündere Proteine hinentwickeln wollen, von ihren Angebot angesprochen fühlen.
Kritik von US-Eiherstellern
Laut den Tec-Food-Produzenten können pflanzliche Alternativen zu Eiern, Geflügel oder anderem Fleisch nicht nur die Umwelt entlasten, weil es den Fleischkonsum reduzieren würde, welcher große Weideflächen, Wasser und die Produktion von Futtermittel notwendig macht. Auch die Gesundheit könnte durch Alternativprodukte zu Fleisch positiv beeinflusst werden. So würde der Ausbruch von Seuchen, wie der Vogelgrippe in Asien, reduziert werden. "Die größte Herausforderung ist es, Leute, die viel Fleisch konsumieren, dazu zu bringen, überhaupt etwas anderes auszuprobieren", meint Claire Kremen, Co-Direktor des Berkeley-Nahrungsmittelinstituts der Universität of California.
Für die Vereinigung der amerikanischen Eierproduzenten American Egg Board https://aeb.org steht hingegen fest, dass Eier nicht ersetzt werden können. "Unsere Konsumenten sagen uns, dass sie in Ei-Ersatzprodukten nicht interessiert sind. Sie wollen natürliche Eier, mit den vertrauten Ingredienzien", meint Mitch Kanter, Chef des vom American Egg Boards finanzierten Egg Nutrition Center. "Die Eier-Industrie hat ihren Wasserbedarf sowie die Treibhausgas-Emissionen in der Vergangenheit stark reduziert und die Hühner leben aufgrund besserer Gesundheit und Ernährung nun länger", argumentiert Kanter abschließend.
pressetext.redaktion,
Christian Sec