Soziales Unternehmertum in der Schweiz
Weiningen (24.10.2013) -
Manuela Stier,
Verlegerin Wirtschaftsmagazin
(Foto: Stier Communications AG)
Nachhaltigkeit und Ökologie sind in aller Munde. Verschiedenste Schweizer Unternehmen leisten in diesem Bereich vorbildliches. 37 von ihnen berichten nun in einem Jahrbuch über ihre Erfahrungen bezüglich Corporate Social Responsibility und Nachhaltigkeit.
Soziales Denken muss tief in der Kultur eines Unternehmens verankert werden. Davon ist Philippe Egger, CEO von AXA Winterthur, überzeugt. Für einen hohen Social Impact, müssen Bemühungen bezüglich Nachhaltigkeit von Mitarbeitenden verstanden und mitgetragen werden. Darum veranstaltet die AXA jährlich eine Social Responsibility Woche, in der ihre Angestellten informiert und sensibilisiert werden. Als Höhepunkt werden an der "AXA-Challenge" an einem Tag so viele gesunde und ökologische Bewegungskilometer wie möglich gesammelt. Belohnt wird die Leistung von der AXA Gruppe, indem sie für die gesammelten Kilometer Geld an ein ausgewähltes Hilfsprojekt spendet. Letztes Jahr für "Kinder Cash" von Pro Juventute. Zudem werden Angestellte motiviert, sich freiwillig für soziale Projekte einzusetzen. Im Jahr 2012 leisteten 500 Personen rund 1200 gemeinnützige Arbeitsstunden und interne Befragungen haben ergeben, dass sich ein solches Engagement positiv auf die allgemeine Arbeitsmotivation auswirkt.
Werte für die Zukunft
Daniel Frutig ist CEO der AFG. In seinem Arbeitsalltag beobachtet er, wie immaterielle Werte an Wichtigkeit gewinnen. Reichte es früher aus, ein Produkt von guter Qualität zu produzieren, wird heute auf viel mehr geachtet. Zu materiellen kommen immaterielle Entscheidungskriterien wie Reputation des Unternehmens, individueller Geschmack oder persönliche Empfehlungen hinzu. Um solche Werte zu schaffen, ist eine gute Zusammenarbeit quer durch die ganze Wertschöpfungskette erforderlich. Von Lieferant bis hin zum Kunden müssen alle an einem Strang ziehen, sich gemeinsam Gedanken über die möglichst nachhaltige Abwicklung eines Projekts machen und aufeinander Rücksicht nehmen.
Mitarbeitende als Schlüssel zum Erfolg
Um langfristigen Geschäftserfolg zu haben sind Mitarbeitende laut Dr. Pierin Vincenz der Schlüssel zum Erfolg. Der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Schweizer Raiffeisen Gruppe ist sich bewusst, dass seine Mitarbeitenden mit Kundenkontakt die Bank nach aussen repräsentieren. Aus diesem Grund plädiert er dafür, dass die besten Banker künftig nicht zurückgezogen in den Zentralen, sondern in Positionen mit Kundenkontakt arbeiten. Der angestrebt nachhaltige Umgang mit den verwalteten Kundengeldern, muss in diesen Bankern so stark verankert sein, dass er vom Kunden wahrgenommen wird. Geschieht dies, gewinnt eine Bank automatisch, das in von Krisen geschüttelten Zeiten verlorene, Vertrauen zurück.
Die Macht des Kunden
Ein Unternehmen, das sich einer guten Reputation bezüglich verantwortungsvollem Handeln erfreuen darf, ist Switcher. Deren Gründer Robin Cornelius erklärt, dass bei Switcher bewusst auf grosses Marketing verzichtet wird, um im Gegenzug Energie in faire Produktionsbedingungen und mehr Transparenz im Textiliengeschäft zu investieren. Er appelliert an Kunden, sich mehr mit der Herkunft von angebotenen Waren auseinander zu setzen. Um dies zu ermöglichen, hat er mit https://www.respect-code.org eine Online-Plattform geschaffen. Auf dieser kann, durch Eingabe eines Produktspezifischen Codes, ein Produkt bis auf die Rohstoffgewinnung zurückverfolgt werden. Kunden wird so ermöglich bewusster Entscheidungen zu treffen und mit ihrem Konsumverhalten nachhaltige Unternehmen zu stärken.
Geschichten von Nachhaltigkeit
In- und externe Dialoggruppen für nachhaltiges Handeln zu begeistern stellt oft eine Herausforderung dar. Dies, da solche Themen sehr komplex und darum wenig greifbar sind. Die Stier Communications AG und ihr strategischer Partner Prof. Dr. Dieter Georg Herbst haben sich darum darauf spezialisiert, solch abstrakte Themen durch den Einsatz von Storytelling verständlich zu machen. Der Professor und Kommunikationsexperte von globaler Reputation erklärt, dass gute Geschichten Abstraktes auf Alltägliches runterbrechen. Dialoggruppen wird so theoretisches anhand eines praktischen Beispiels aufgezeigt. Dadurch können sie die Herausforderungen der Handlungscharakter miterleben und mit ihnen mitfühlen. Dies erzeugt im Hirn innere Bilder, welche eine Problematik fassbar machen und die Bereitschaft zur Verhaltensänderung erhöhen. Manuela Stier ist Inhaberin der Stier Communications AG, einer Agentur für nachhaltige Unternehmenskommunikation. Sie durfte in vergangenen Projekten immer wieder erleben, wie Geschichten über Nachhaltigkeit Dialoggruppen mobilisieren und motivieren. Über dies hinaus füllen gute Geschichten einen Brand mit Leben und verankern ihn tiefer im Bewusstsein angesprochener Personen.
Gesammeltes Unternehmerwissen
Die verschiedenen Ansätze der genannten Unternehmer zeigen, dass es für den Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit kein allgemeingültiges Patentrezept gibt. 37 Gastautoren teilen ihr gesammeltes Wissen dazu im Jahresbuch des Wirtschaftsmagazins 2013 mit dem Thema: "Nachhaltige Unternehmensführung - Für zukünftige Generationen Werte schaffen". Das Wirtschaftsmagazin hat es sich zur Aufgabe gemacht Praxiswissen von Unternehmern zu sammeln und weiter zu geben um so den Austausch zu fördern und zu inspirieren. Neben Philippe Egger, Daniel Frutig, Pierin Vincenz, Robin Cornelius, Dieter Herbst und Manuela Stier kommen unter anderem auch Bundesrätin Doris Leuthard, Prof. Dr. Gian-Luca Bona (Direktor EMPA), Bettina Würth (Beirat Würth Gruppe) und Nils Planzer (CEO Planzer Transport AG) zu Wort. Nachhaltigkeit und Innovation ist auch Thema am 28.11.2013. Dann führt die EMPA zusammen mit dem Wirtschaftsmagazin einen Unternehmeranlass in Dübendorf zu dieser Thematik durch.
Wirtschaftsmagazin als gratis Download
Auf der crossmedialen Unternehmerplattform https://www.wirtschaftsmagazin.ch steht das komplette Jahrbuch, sowie vorgängige Ausgaben des Wirtschaftsmagazins, als kostenloser Download zur Verfügung.
Manuela Stier
Manuela Stier ist Expertin für strategische Unternehmenspositionierung. Sie ist Verlegerin des Wirtschaftsmagazins und Inhaberin der Stier Communications AG in Weiningen. Crossmediales Branding - Corporate Design - Corporate Identity. Zudem unterrichtet sie als Gastdozentin an der Universität Liechtenstein Corporate Identitity/Corporate Branding. Sie ist Stiftungsrätin der Stiftung für Menschen mit seltenen Krankheiten. Des Weiteren engagiert sie sich für Kinder mit seltenen Krankheiten und die Kindercity, welche Kindern Wissenschaft spielerisch vermittelt.
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Manuela Stier