Skandal-Unternehmen im Lebenslauf kosten enorm
Boston/Watertown (15.09.2016) -
Gehalt: Abstriche aufgrund von Skandalen (Foto: pixelio.de/Tim Reckmann) Mitgefangen, mitgehangen - dieses Sprichwort scheint sich laut einer neuen Studie über ehemalige Führungskräfte in skandalträchtigen Unternehmen zu bewahrheiten. Firmen wie Wells Fargo (pressetext berichtete: https://pte.com/news/20160909022 ) oder VW (pressetext berichtete: https://pte.com/news/20151028007 ) stellen für viele Personalabteilungen ein rotes Tuch im Lebenslauf dar. Extrembeispiel Finanzsektor Einen Job finden die meisten Ex-Mitarbeiter zwar, aber sie werden um bis zu zehn Prozent schlechter bezahlt als ihre Kollegen. Dieses Extrembeispiel stammt aus dem Finanzsektor, der scheinbar besonders vorsichtig mit Skandal-Unternehmen umgeht. Die Forscher rund um George Serafeim von der Harvard Business School https://www.hbs.edu haben Beispielrechnungen angestellt. Wenn eine Finanzexpertin bei ihrem Einstieg in eine neue Firma zehn Prozent weniger bezahlt bekommt, verliert sie in 20 Jahren fast 540.000 Dollar (rund 481.000 Euro) gegenüber nicht Skandal-gebeutelten Angestellten. Diese Zahlen haben aber nichts mit einer echten Verantwortung am vorangegangenen Unternehmensskandal zu tun - es geht allein um die Assoziationen, die der Lebenslauf weckt. Frauen besonders betroffen Frauen sind übrigens besonders von den finanziellen Abschlägen betroffen: Sie verdienen sieben Prozent weniger, wohingegen Männern in vergleichbaren Positionen nur drei Prozent des üblichen Gehalts verwehrt werden. Zwei Gruppen von Angestellten dürfen aber aufatmen: Arbeitskräfte mit sehr hoher Bildung und jene, die über extrem spezialisierte Fähigkeiten verfügen, waren weniger von den gedrückten Gehältern betroffen. Marie-Thérèse Fleischer, fleischer@pressetext.at |