Senvion bricht in Q1 ein Drittel des Umsatzes weg
Hamburg/St. Pölten (15.05.2018) -
Onshore-Windräder: Dunkle Wolken für Hersteller (Foto: senvion.com) Der luxemburgische Hersteller für Windenergieanlagen Senvion https://senvion.com , kämpft im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit schwindenden Umsätzen. Wie das Unternehmen heute, Dienstag, bekannt gegeben hat, trug allem voran das kriselnde Geschäft mit Onshore-Windanlagen zu einem Rückgang von mehr als einem Drittel des Umsatzes auf 256 Mio. Euro bei. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (12:25 Uhr) notiert das Senvion-Papier mit einem Minus von 1,04 Prozent bei 11,38 Euro. Kompliziertes Förderungssystem "Seit einigen Jahren schlägt die EU Ausschreibungen in der Vergabe von Aufträgen für Windkraftanlagen vor - allerdings nicht verbindlich", wie Martin Jaksch-Fliegenschnee von der IG Windkraft https://igwindkraft.at gegenüber pressetext erklärt. "Das hat Folgen: Mittlerweile ist, beispielsweise in Deutschland, bereits die dritte Änderung des Ausschreibedesigns für die Windenergie in Kraft. Der Druck auf die Hersteller und der Preiskampf sind immens. Dadurch sind bereits rund 10.000 Arbeitsplätze verlorengegangen", wie der Experte berichtet. In diesem Marktumfeld befindet sich auch Senvio. Auch das EBIT sank in den ersten drei Monaten drastisch: Während im Vorjahreszeitraum noch 21 Mio. Euro zu Buche standen, betrug es im ersten Quartal 2018 lediglich 800.000 Euro. Unter anderem durch geringere Restrukturierungskosten konnten dahingegen im selben Zeitraum die Verluste von 50 Mio. auf 30 Mio. Euro gedrückt werden. Das Management bestätigt jedoch die Jahresprognose für 2018 mit einem Umsatz von 1,8 bis 1,9 Mrd. Euro. Sie liegt damit auf Vorjahresniveau. Senvio rechnet zudem weiterhin mit anhaltendem Margendruck und einem Rückgang der bereinigten Marge um bis zu 6,5 Prozent. "Insgesamt sind Perspektiven gut" Wie andere Windkraftanlagenhersteller auch, leidet Senvio unter dem harten Konkurrenzkampf und sinkender Profitabilität vor allem bei der Windenergie an Land. Wolfram Axthelm, Geschäftsführer im Bundesverband WindEnergie https://wind-energie.de , nimmt gegenüber pressetext ebenfalls die Politik in die Pflicht: "Ein starker deutscher Markt sichert die Position der deutschen Hersteller und Zulieferer sowohl durch Beschäftigung im eigenen Land als auch im Auslandsgeschäft. Insgesamt sind die Perspektiven der deutschen Windenergie an Land sehr gut", wie der Experte schließt. Wolfgang Rudloff, rudloff@pressetext.com |