Schweiz: Compliance wird immer wichtiger
Zürich (10.06.2013) -
Justitia:
Bei Vergehen drohen harte Strafen
(Foto: pixelio.de, Thorben Wengert)
Compliance wird für viele Schweizer Unternehmen zum alles entscheidenden Wettbewerbs- und letztlich Erfolgsfaktor. Egal ob Produkt- und Datensicherheit oder Korruption: Kunden erwarten von immer mehr Dienstleistern, dass sie sich zur Einhaltung der Regelkonformität verpflichten. Wie eine Studie der Beratungsgesellschaft A.T. Kearney https://atkearney.com zeigt, ist die drohende persönliche Haftung nach EU- und USA-Vorbild mit 63 Prozent der Antworten der größte Motivator für das Management, in Compliance-Systeme zu investieren.
Produkt- und Datensicherheit
Dass sich gelebte Compliance als Unternehmenskultur auszahlt, wird auch in Hinblick auf die Außenwahrnehmung deutlich. Skandale wie zuletzt in der Nahrungsmittelindustrie lassen sich somit verhindern. Anhand von geführten Interviews mit Compliance-Experten aus insgesamt 40 Industrieunternehmen wurde ersichtlich, dass die Firmen verstärkt Wert darauf legen, nicht nur das regulatorische Umfeld der Länder zu kennen, in denen man eine Geschäftsbeziehung hat. Unternehmen müssen außerdem sicherstellen, dass sie die Regeln befolgen und einhalten.
Und dennoch: Unter dem Strich erwartet fast jeder dritte Befragte eine signifikante Zunahme von Korruptionsfällen und je etwa ein Viertel eine Zunahme von groben Verstößen gegen die Produktsicherheit (26 Prozent) und Datensicherheit (23 Prozent). Grund genug, um so schnell wie nur möglich Geld in die eigenen Compliance-Systeme zu stecken. So wollen 57 Prozent der Compliance-Experten hierfür auf externen Support zurückgreifen. Je 55 Prozent davon wollen in Anti-Korruption und Datensicherheit investieren, 48 Prozent in Produktsicherheit.
Mangelware unabhängige Stabstellen
Trotz aller Risiken, die keine oder nur mangelnde Compliance im eigenen Unternehmen mit sich bringt, verfügen nur magere 39 Prozent der Befragten über eine unabhängige Stabstelle für Compliance-Belange. Stattdessen - und davon raten Fachleute immer wieder ab - werden die Aufgaben in den meisten der Fälle auf unterschiedliche Abteilungen wie etwa die Rechts- oder Revisionsabteilung übertragen. Interessenkonflikte lassen sich somit nicht ausschließen. Für 63 Prozent ist die persönliche Haftung der stärkste Treiber für einen wesentlichen Umbau.
pressetext.redaktion,
Florian Fügemann