Risikoprofile sind Grundlage der Finanzplanung


Frankfurt am Main (13.03.2018) -

Risikoprofile sind Grundlage der Finanzplanung
(Foto: Sammie Vasquez, Unsplash)

Das Risikoprofil ist die Grundlage jeder Finanzplanung bzw. -beratung. Ob eher konservativ, ausgewogen oder gewinnorientiert - passieren beim Erstellen des Risikoprofils Fehler, bleibt der Anleger unter seinen Möglichkeiten oder geht ungewollt hohe Risiken ein. "Leider wird den Zielen und Bedürfnissen, aber auch den aktuellen Verpflichtungen des Kunden, in der Beratung oft nicht ausreichend Beachtung geschenkt", bemängelt Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB). "Viele Risikoprofile werden deshalb fehlerhaft erstellt."

Vielfach steht anstelle einer zeitintensiven und unabhängigen Beratung die schnelle Vermittlung von Produkten im Vordergrund. Abhilfe schaffen qualifizierte Finanzfachleute wie die vom FPSB Deutschland zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®-Zertifikatsträger). Sie erstellen auf Basis einer ausführlichen Beratung und mittels verschiedener Tools ein individuelles Risikoprofil ihres Kunden, das den Namen auch verdient.

Der kräftige Kursrutsch Anfang Februar hat vielen Anlegern deutlich vor Augen geführt, dass sie bisweilen beim Vermögensaufbau auch plötzliche Rücksetzer aushalten müssen. Allerdings ist die Verlusttoleranz unterschiedlich groß. Die Anleger unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Risikobereitschaft und der Renditeerwartungen zum Teil beträchtlich. "Diesen unterschiedlichen Wünschen und Einstellungen muss eine qualifizierte Anlageberatung Rechnung tragen", verdeutlicht FPSB-Vorstand Tilmes.

Ein entscheidender Schritt ist dabei die Erstellung eines individuellen Risikoprofils anhand einer persönlichen Befragung des Kunden. Dieses Profil, welches durch die Anwendung von speziellen Fragebögen verfeinert wird, dient Beratern als wichtige Grundlage, um die emotionale Risikotragfähigkeit ihrer Kunden zu ermitteln und das Portfolio entsprechend anzupassen. Das bedeutet, dass die einem jeden Portfolio innewohnenden Schwankungsrisiken auf das Maß eingestellt werden, die für den Kunden tolerierbar sind.

Die Praxis zeigt, dass viele Anleger ihr tatsächliches Risikoprofil nur sehr ungenau einschätzen können - insbesondere, wenn es nicht in Abhängigkeit zu den einzelnen Anlagezielen betrachtet wird und benötigen aus diesem Grund professionelle Hilfe.

"Die finanzielle Situation im persönlichen Gespräch zu hinterfragen, gemeinsam über Lösungen zu sprechen, wieder ein klares Bild zu bekommen - all das findet der Anleger bei qualifizierten Finanzplanern", erläutert Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie der EBS Business School, Oestrich-Winkel, ist. Ein Robo Advisor zum Beispiel kann dies nicht leisten. Es gibt zudem immer wieder Fälle, in denen bei der Kontoeröffnung oder Entwicklung des Anlagevorschlags die individuelle Risikoeinstellung von Anlegern falsch eingeschätzt wird und ungeeignete Vermögensstrukturen empfohlen werden. Manchmal auch nur, weil der Anleger die Fragen und Informationen nicht versteht oder anders interpretiert als das Programm es vorsieht.

Hinzu kommt: Das Temperament von Anlegern ist unterschiedlich ausgeprägt, so dass mehrere Wege zu gleichen finanziellen Zielen führen. Außerdem können Anleger mehrere konkurrierende finanzielle Ziele haben, die er unterschiedlich schnell erreichen möchte. Um das Risikoprofil wirklich individuell korrekt zu ermitteln, müssen also sämtliche Ziele des Anlegers berücksichtigt und zueinander ins Verhältnis gesetzt werden.

"Risikoprofile sind dynamisch und häufig instabil", ergänzt Prof. Tilmes. Grundlegende Lebensereignisse wie Partnerschaft, Familiengründung, Scheidung, Krankheit oder Ruhestand, aber auch das berufliche Umfeld können das Risikoprofil nachhaltig verändern. Es empfiehlt sich daher, das aktuelle Risikoprofil nicht nur bei Neuanlagen zu beachten. Auch Anlagen im Bestand sollten regelmäßig überprüft werden, ob sie noch dem jeweils geltenden Risikoprofil entsprechen.

Individueller Finanzplan - gut durchdacht

Finanzplanung erfordert Systematik. "Vernetztes Denken ist gefordert, um nach der Analyse der persönlichen und finanziellen Verhältnisse einen individuellen Finanzplan zu erstellen, der den Ist-Zustand der Kundensituation und die Zukunftsperspektiven verdeutlicht", sagt Tilmes. Erst dann geht der CFP®-Professional daran, im engen Kontakt mit dem Kunden die Vermögensstruktur zu optimieren.

Mit Hilfe einer umfassenden und verständlichen Analyse der derzeitigen Vermögenssituation, sowie einer inflationsbereinigten Liquiditäts- und Ertragsrechnung erarbeiten die unabhängigen Professionals individuelle Lösungsansätze. Der persönliche Finanzplan und auch das Risikoprofil werden in regelmäßigen Abständen kontrolliert, bewertet und gegebenenfalls an veränderte gesamtwirtschaftliche und persönliche Rahmenbedingungen angepasst. "Die Gefahr von Fehlallokationen und somit von Vermögensverlusten und bösen Überraschungen, auch in turbulenten Phasen, kann somit deutlich verringert werden", sagt Tilmes.

Über den FPSB Deutschland e.V.
Das Financial Planning Standards Board Ltd. - FPSB ist ein globales Netzwerk mit derzeit 26 Mitgliedsländern und mehr als 175.000 Zertifikatsträgern. Das Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) mit Sitz in Frankfurt am Main gehört seit 1997 als Vollmitglied dieser Organisation an. Ziel ist es, den weltweiten Berufsstandard für Financial Planning zu verbreiten und das öffentliche Vertrauen in Financial Planner zu fördern.

Aufgabe des FPSB Deutschland ist die Zertifizierung von Finanz- und Nachfolgeplanern nach international einheitlich definierten Regeln zu Ausbildung, unabhängigen Prüfungen, Erfahrungsnachweisen und Ethik. Für die Verbraucher ist die Zertifizierung zum Certified Financial Planner® (CFP), zum Certified Foundation and Estate Planner® (CFEP) und zum European Financial Advisor (EFA) ein wichtiges Gütesiegel. Als Prüf- und Begutachtungsstelle für DIN CERTCO und Austrian Standards Plus hat der Verband zusätzlich 1.458 Personen seiner 2.000 Mitglieder nach DIN ISO 22222 (Privater Finanzplaner) zertifiziert.

Der FPSB Deutschland hat den Anspruch, Standards zur Methodik der ganzheitlichen Finanzberatung zu setzen Die Definitionen und Standards der Methodik sind Grundlage für deren Weiterentwicklung, Ausbildung und Regulierung. Um seine Ziele zu erreichen, arbeitet der FPSB Deutschland Ziele eng mit Regulierungs- und Aufsichtsbehörden, Wissenschaft und Forschung, Verbraucherschützern sowie Presse und interessierter Öffentlichkeit zusammen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: https://www.fpsb.de



Financial Planning Standards Board Deutschland e.V.,
Iris Albrecht






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