Rezessionsgefahr in Deutschland geht gegen null
Düsseldorf (16.01.2018) -
Alle Hände voll zu tun: Wirtschaft boomt (Foto: Paul-Georg Meister, pixelio.de) Ein weiterhin kräftiges Wachstum der deutschen Wirtschaft ohne die Gefahr einer Überhitzung sowie eine ausgeschlossene Rezession in den kommenden Monaten: So fasst der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung https://boeckler.de die gegenwärtigen wirtschaftliche Lage der Bundesrepublik zusammen. Günstiges Finanzierungsumfeld Für den Zeitraum von Januar bis Ende März weist das Frühwarninstrument, das die aktuellsten verfügbaren Daten über die Wirtschaftslage bündelt, eine mittlere Rezessionswahrscheinlichkeit von lediglich 1,4 Prozent aus. Im Dezember hatte sie bei bereits sehr geringen 1,6 Prozent gelegen. Das extrem niedrige Rezessionsrisiko führen die Experten vor allem auf die positiven Signale der Finanzmärkte zurück. So ist die Zinsdifferenz zwischen Unternehmens- und Staatsanleihen, der "Corporate Spread", weiter sehr gering. Der geringe Unterschied macht deutlich, dass Unternehmen ein ausgesprochen günstiges Finanzierungsumfeld vorfinden und dass Finanzmarkt-Akteure das Risiko von Kreditausfällen für sehr klein halten. "Angesichts dieses Trends und des positiven Gesamtbilds fallen zuletzt leicht rückläufige Auftragseingänge und kleine Eintrübungen bei einzelnen Stimmungsindikatoren kaum ins Gewicht", erklärt Böckler-Experte Peter Hohlfeld. Wachstumstempo bleibt hoch Der niedrige Wert und der positive Trend des Konjunkturindikators stützen die Erwartung der Wirtschaftsforscher, dass der Aufschwung anhält und in den kommenden Monaten mit einem hohen Wachstumstempo zu rechnen ist. Trotzdem sei das Risiko einer konjunkturellen Überhitzung sehr gering und zuletzt gesunken. "Grund dafür ist, dass Unternehmen nach langer Zurückhaltung endlich in neue Ausrüstungen investieren, so dass die Produktionskapazitäten zügig ausgeweitet werden dürften", sagt Hohlfeld. Auch auf dem Arbeitsmarkt zeichne sich noch kein nennenswerter Engpass ab, bei den Lohnstückkosten wird eine Zunahme unterhalb des EZB-Inflationsziels von knapp zwei Prozent erwartet. Florian Fügemann, fuegemann@pressetext.com |