Querulanten am Arbeitsplatz zahlen sich aus
Boston (03.11.2016) -
Maske: Trauen, das wahre Gesicht zu zeigen (Foto: flickr.com/Michelle Tribe) Für die Karriere kann es gut sein, auch einmal gegen die unternehmenseigenen Normen und Prozesse zu rebellieren. Zu diesem Schluss kommt Forscherin Francesca Gino von der Harvard Business School https://www.hbs.edu nach einer Befragung von über 1.000 Angestellten verschieder Branchen. Bloß keine Ja-Sager Weniger als zehn Prozent der Personen konnten berichten, dass ihrem Unternehmen Kritik am Status quo willkommen ist. "Arbeitskräfte und Organisationen müssen beide den Preis dafür zahlen: Engagement, Produktivität und Innovation sind verringert", schreibt Gino im Harvard Business Review über die Auswirkungen der mangelnden Kritikfähigkeit von Firmen. Es mag zwar klug erscheinen, sich dem Unternehmens-Mainstream anzupassen und keine Widerrede zu leisten - auf lange Sicht geht es aber Arbeitnehmern und damit ihrer Karriere besser, wenn sie sich selbst treu bleiben und ihre Meinung auch vertreten. Ansonsten fühlen sie sich unrein und unmoralisch, so Gino. Außerdem reagieren auch die Kollegen besser auf authentische Arbeitskräfte als auf solche, die Individualität und Verletzlichkeit nicht zeigen und Fehler nicht zugeben können. Wohlüberlegt hinterfragen Gino rät dazu, die eigenen Einstellungen zum Rebellentum noch einmal zu überdenken: "Talentierte Rebellen sind nicht streitsüchtig, sondern sie hinterfragen wohlüberlegt den Status quo", meint die Forscherin abschließend. Kleine Änderungen im Unternehmen vorzuschlagen, sobald man die alten Prozesse gut kennt, die hinter den Arbeitsabläufen stehen, ist laut Gino ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Marie-Thérèse Fleischer, fleischer@pressetext.at |