Photovoltaikbilanz 2014
Wien (29.12.2014) -
Für die österreichische Photovoltaikwirtschaft war das Jahr 2014 ein dramatisches. Zuerst wurden die Tarife und Förderbedingungen für das Jahr 2014 erst am 23. Dezember 2013 bekannt gegeben. Die Tarife wurden noch dazu überdurchschnittlich stark abgesenkt. Die Antragsteller hatten bereits alle Genehmigungen eingeholt und beteiligten sich am Wettlauf um die Tarifförderungen, obwohl sie nicht sicher waren, ob sie zu diesen Tarifen auch errichten konnten. Dazu kam ein Fehlstart durch überforderte Computer am 2. Jänner. Die Kleinanlagenförderung bis 5 Kilowattpeak (kWp) wurde durch einen Erlass des Finanzministeriums vom 24. Februar 2014 geschockt, der eine Besteuerung des Eigenverbrauchs von selbst erzeugtem Sonnenstrom vorsah. Zwar konnte durch eine enorme öffentliche Empörung (über 30 000 Unterschriften) und einem mittleren medialen Erdbeben kurz vor der EU-Wahl eine Gesetzesänderung herbeigeführt werden, die den Eigenverbrauch in ausreichendem Ausmaße freistellt, aber das Misstrauen blieb bis in den Spätsommer hinein. Hans Kronberger: "Die Anhebung der Freigrenze im Eigenverbrauch auf 25 000 Kilowattstunden war für die Photovoltaik in Österreich eine Existenzfrage. Dafür werden wir sogar vom Photovoltaik-Pionierland Deutschland beneidet, wo die Grenze bei 10 000 kWh liegt!" Die Klimafondsförderaktion für Kleinanlagen wurde schlussendlich doch noch ein Erfolg. Zwar ist die Anzahl der installierten Anlagen leicht zurückgegangen, aber die durchschnittliche Anlagengröße ist angestiegen und damit konnte das Ergebnis des Superjahres 2013 fast erreicht werden. 2013 war ein Allzeitrekordjahr mit 262 Megawattpeak neu installierter Leistung. Allerdings fiel in dieses Jahr der Abbau des Antragstaus aus dem alten Ökostromgesetz durch eine einmalige Sonderfinanzierung. Im Jahr 2013 hat der Sonnenstromanteil am österreichischen Verbrauch auch die magische Grenze von einem Prozent überschritten. Für das Jahr 2014 werden zwischen 120 und 140 Megawattpeak an Neuinstallationen errechnet. Für das Jahr 2015 erwartet der Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA) wiederum ein Überschreiten der Zweihundertergrenze. Es werden die Bedingungen der Tarifförderungen aktualisiert und es ist ein Nachholschub aus dem Jahr 2014 zu erwarten. Eine Nachfragesteigerung aus dem Klimafonds zeichnet sich ebenso ab wie eine EU-Regionalförderung für den ländlichen Raum. Mehrere Bundesländer setzen ihre Förderungen (inklusive erster Speicherförderungen) fort oder bauen sie aus. Die administrativen Hauptziele des PVA sind laut Hans Kronberger: "Optimierung des Ökostromgesetzes, Steigerung des Eigenverbrauchs und damit Heranführung der Photovoltaik an die Marktfähigkeit sowie die Möglichkeit der Sonnenstromnutzung in Mehrparteienhäusern usw." Photovoltaic Austria, Silvia Painer-Eichberger |