Perfekte Schaufensterpuppen kosten Kunden


Vancouver (06.09.2017) -

Plastik-Perfektion:
Das kann Kunden irritieren
(Foto: ben Tsai, flickr.com)

Schaufensterpuppen mit langen Beinen, schlanker Taille und perfekter Brust können Kunden vergraulen. Das hat eine Studie von Forschern der University of British Columbia (UBC) https://ubc.ca ergeben. Denn gerade bei Personen, die mit ihrem Körper nicht zufrieden sind, lösen solch perfekte Puppen oft negative Reaktionen aus. Diese übertragen sich dann auf die gezeigte Mode. Doch kann der Handel dem leicht entgegenwirken: Eine kopfloses Mannequin beispielsweise ist der Studie zufolge weniger problematisch.

Unvorteilhafter Vergleich

Puppen sind ein Standard im Handel, um Mode zu präsentieren. Doch wie sich das wirklich auf Kunden auswirkt, wird laut UBC bislang kaum verstanden. Dabei können mit perfekten Modelmaßen gefertigte Puppen die Menschen daran erinnern, dass sie selbst nicht perfekt sind. "Das Problem ist das Schönheitsideal, das Mannequins repräsentieren. Wenn Leute das Gefühl haben, dass sie dem nicht entsprechen, kann auch ihre Meinung vom Produkt sinken", erklärt Darren Dahl, Professor für den Fachbereich Marketing und Verhaltensforschung an der UBC.

Für die Untersuchung haben die Forscher Probanden zunächst zu ihrem aussehensbezogenen Selbstwertgefühl befragt und sie dann Bikini und andere Mode an Mannequins bewerten lassen. Jene, die ein schlechteres Selbstwertgefühl hatten, haben dabei eher die Produkte negativ bewertet. Dieser Effekt war der Studie zufolge bei Männern und Frauen in gleichem Maße zu beobachten.

Einfach weg mit dem Kopf

Bei Schaufensterpuppen, die nicht mehr dem gesellschaftlichen Schönheitsideal entsprechen, weil sie beispielsweise ein verunstaltetes Gesicht haben oder gar keinen Kopf besitzen, haben mit dem eigenen Aussehen unzufriedene Probanden die ausgestellte Mode positiver gesehen. Negative Wahrnehmungen gingen zudem zurück, wenn das Körperbild von Probanden vorher positiv verstärkt wurde. Bei nicht unmittelbar am Körper getragenen Accessoires wie Schirmen wiederum scheint das Aussehen der Puppe Konsumenten nicht zu beeinflussen.



Thomas Pichler,
pichler@pressetext.com



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