Online-Kaufhaus Hertie erweckt D-Mark zum Leben
Osnabrück (24.08.2016) -
D-Mark: Altes deutsches Geld ist immer noch viel wert (Foto: pixelio.de/Denise) Das niedersächsische Online-Kaufhaus https://hertie.de lässt längst vergangene Zeiten wieder auferstehen und will den Deutschen die letzten D-Mark-Münzen und -Scheine abknöpfen. Hierzu hat sich das Osnabrücker E-Commerce-Unternehmen eine spezielle Aktion einfallen lassen - die 1948 eingeführte und 2001 vom Euro abgelöste Währung der Bundesrepublik gilt nun wieder im Hertie-Online-Shop https://bit.ly/2bN5v0l. Besserer Umtauschkurs Was wie eine humorige PR-Aktion klingt, hat jedoch einen realen Hintergrund. Angaben der Deutschen Bundesbank https://bundesbank.de zufolge waren Ende Juni dieses Jahres noch 167,3 Mio. Scheine und 23,5 Mrd. Münzen der Altwährung im Umlauf. Der Gesamtwert beläuft sich demnach auf rund 12,76 Mrd. D-Mark, was in etwa 6,53 Mrd. Euro entspricht. Besonders weit verbreitet sind die 10-D-Mark-Scheine. Diese stecken statistisch betrachtet in jedem bundesdeutschen Haushalt noch mehr als einmal unter dem Kopfkissen. Weil jedes Jahr nur rund 100 Mio. D-Mark in Euro umgetauscht werden, müssten die Niederlassungen der Landeszentralbanken theoretisch gesehen noch über 100 Jahre die Altwährung in Euro wechseln - warum das Altgeld bei Hertie.de also nicht gleich auf den Kopf hauen. Um seinen Kunden das Einschicken der Banknoten per Wertbrief der Post zu versüßen, wird ein günstigerer als der offizielle Umtauschkurs der Bundesbank offeriert - statt 1,95583 D-Mark pro Euro brauchen Hertie-Kunden nur 1,8181 D-Mark pro Euro zu bezahlen. Einzigartige Möglichkeit "Damit auch Kunden das Angebot annehmen, die lediglich 20 bis 30 D-Mark im Portemonnaie haben, wurde der günstigere Wechselkurs festgelegt, um die Kosten des Postversandes abzufangen", sagt André Belhaouès, Auszubildender und Ideengeber der Aktion bei Hertie.de. Während der über 100-jährigen Geschichte des Kaufhauses haben die Kunden mehr als fünf Jahrzehnte mit Deutscher Mark bezahlt. Vorher gab es bereits die Mark, die Rentenmark, die Reichsmark, in manchen Städten zeitweise sogar lokales Notgeld und die Alliierte Militärmark. Florian Fügemann, fuegemann@pressetext.com |