MorphoSys: Anlegern ist Umsatzeinbruch schnuppe


Martinsried (28.07.2014) -

Arbeit im Labor: MorphoSys mit glänzenden Aussichten,
(Foto: morphosys.de)

Biotechnologieriese MorphoSys https://morphosys.de hat den Umsatz in den vergangenen drei Monaten um rund die Hälfte auf 14,7 Mio. Euro reduziert. Wie das Unternehmen heute, Montag, bekannt gegeben hat, soll davon aber nicht die Prognose für das Gesamtjahr beeinträchtigt sein. Im Vorjahresquartal stiegen die Erlöse infolge eines Lizenzabkommens mit GlaxoSmithKline für MorphoSys' klinisches Antikörperprogramm "MOR103". Der Vorjahresgewinn von elf Mio. Euro hat sich in einen Verlust von einer halben Mio. Euro verwandelt.

Minus 16 Mio. Euro EBIT

Die schlechten Zahlen bringen das MorphoSys-Management allerdings nicht von seiner generellen Zuversicht ab. Bis Jahresende soll der Umsatz von 78 Mio. dann zwischen 58 Mio. bis 63 Mio. Euro liegen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll minus 16 bis minus elf Mio. Euro erreichen, wobei das Management einen Wert von minus elf Mio. Euro erwartet. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte es bei diesem Wert noch ein Plus von 9,9 Mio. Euro gegeben.

Die Anleger bleiben trotzdem ruhig, denn die Firma kann bei Bedarf schnell auf Finanzreserven von 374 Mio. Euro zurückgreifen. Bei Redaktionsschluss der Meldung (12:53 Uhr) notiert das MorphoSys-Papier mit einem Plus von 1,24 Prozent bei 73,26 Euro. Die Anleger dürften sich an den Zukunftsaussichten orientieren. Ende Juni hatten die Martinsrieder 92 Wirkstoffkandidaten (Antikörper) in der Entwicklung, von denen sich 20 in der klinischen Entwicklung befinden.

Alzheimermittel als Goldgrube

Die Zuversicht vieler Börsianer stützt sich auf das Marktpotenzial mit Antikörpern. Das Beipiel Gantenerumab zeigt das. Der Antikörper wird zusammen mit dem Pharmakonzern Roche in Studien der finalen klinischen Phase 3 zur Behandlung von Alzheimer entwickelt. MorphoSys wird 5,5 bis sieben Prozent von den Nettoverkäufen erhalten - unter Voraussetzung, dass das Präparat behördlich zugelassen wird. Die Tantiemen lägen im Milliardenbereich.


pressetext.redaktion,
Florian Fügemann



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