Mindestkernkapital: Finanzloch klafft bei EU-Banken
London/New York (08.09.2015) -
EZB: Richtlinien setzen Banken unter Druck (Foto: pixelio.de, Ingo Heemeier) Europas Finanzinstituten fehlen rund 26 Mrd. Euro, sollen denn die neuen Kapitalanforderungen eingehalten werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der US-Bank JP Morgan https://jpmorgan.com . Die Experten kommen bei der Begutachtung zu dem Schluss, dass 13 der untersuchten 35 Geldhäuser die Vorgaben für das Mindestkernkapital verfehlen. Schrumpfkur für Dividenden Betroffen sind unter anderem die europäischen Finanzschwergewichte Raiffeisen Bank, Credit Agricole, UniCredit, Société Générale, Banco Santander und Natixis. Den Finanzfachleuten nach dürften Credit Agricole, SocGen und Santander ihre Dividenden kürzen, um mehr Kapital beiseite legen zu können. Bei anderen Banken stünde der Abbau von Risiken im Raum. Zuversicht schöpft die JP-Morgan-Untersuchung trotzdem: So trauen die Studienautoren fast allen Banken zu, die Lücke zu schließen. Schwierigkeiten werden allerdings insbesondere bei Raiffeisen gesehen. Hintergrund der Analyse ist, dass die Europäische Zentralbank (EZB) https://www.ecb.europa.eu Insidern nach neue Mindestkernkapitalquoten festgelegt haben soll. Weniger kapitalintensive Deals Erhalten die betroffenen Banken eine Mitteilung der EZB, so haben sie in der Folge zwei Wochen Zeit, um darauf zu antworten. Ganz überraschend kommt dies hingegen nicht. Denn bereits seit einiger Zeit warten die 123 wichtigsten Institute der Euro-Zone mit Spannung auf die neuen Vorgaben aus Frankfurt am Main. Branchenkenner gehen davon aus, dass viele Banken in der Folge kapitalintensive Geschäfte aufzugeben oder mehr Kapital aufzunehmen hätten. pressetext.redaktion, Florian Fügemann |