Metro will seine Tochter real verschenken
Düsseldorf (10.04.2019) -
Filiale von real: Verkaufsprozess gestaltet sich schwierig (Foto: real.de) Der deutsche Handelskonzern Metro https://metro.de will seine Tochter real https://real.de an den Einkaufsverbund Markant https://markant.com unter Umständen verschenken. Grund dafür sind Probleme beim Verkaufsprozess der seit Jahren defizitären Supermarktkette. Metro ist zurzeit in Verhandlungen mit den beiden Immobilieninvestoren x+bricks und der Redos-Gruppe. Beide würden real mit all seinen Immobilien übernehmen. Jedoch verhandelt Metro laut dem "Handelsblatt" parallel dazu mit Markant darüber, nur den Betrieb ohne Immobilien abzugeben. Herfür sei Metro sogar bereit, Geld draufzulegen. Der Kaufpreis für den real-Betrieb liege zwar bei etwa 99 Mio. Euro, allerdings würde Metro vor dem Verkauf Kapital in Höhe von 300 Mio. Euro in das Geschäft einbringen. Dadurch soll der Liquiditätsbedarf für mindestens drei Jahre abgedeckt werden. Zerschlagung verhindern Weder x+bricks noch Redos sind bereit, den Betrieb von real weiter zu betreiben. Nur Markant hat unter den möglichen Käufern ein Interesse daran, den Betrieb von real als Ganzes zu erhalten. Mit dem Markant-Deal will Metro-CEO Olaf Koch die Zerschlagung von real verhindern. "Ich werde alles versuchen, die Fortsetzung von real sicherzustellen, und dazu werden wir alle Möglichkeiten ausschöpfen. Wir wollen unter Bewertung aller Parameter die bestmögliche Lösung erzielen", so Koch. Er habe den Mitarbeitern versprochen, sich für die Erhaltung einzusetzen und den Filialisten nur in gute Hände abzugeben. Bei einer Zerschlagung von real würden bis zu 100 von den 279 Standorten geschlossen werden, wovon bis zu 13.000 Arbeitsplätze betroffen wären. Mögliche Sozialplankosten lägen bei mehr als 200 Mio. Euro. Metro plant den Verkauf von real, um sich auf das Großkundengeschäft zu konzentrieren. Zu diesem Zweck hat der Konzern schon 2015 Galeria Kaufhof an die kanadische Hudson's Bay Company verkauft. Im vergangenen Jahr spaltete er die Elektronikmärkte Media Markt und Saturn ab, die heute unter dem Namen Ceconomy laufen. pressetext.redaktion, Georg Haas |