Mehr Kilos auf den Rippen killen Jobchancen
Glasgow/St Andrews/Toronto (23.09.2016) -
Waage: Zu viel Gewicht schadet Bewerberinnen (Foto: pixelio.de/by-sassi) Das eigene Gewicht spielt eine enorme Rolle für Arbeitssuchende - vor allem die Kleidergröße von Frauen wird kritisch betrachtet, zeigt eine neue Studie von Forschern der Universitäten Strathclyde https://strath.ac.uk , St Andrews https://st-andrews.ac.uk und Toronto https://utoronto.ca . Sie verwendeten für ihr Experiment Fotos von denselben vier Frauen und vier Männern, einmal im Original und einmal durch Bildbearbeitung mit mehr Rundungen versehen. In zwei Durchgängen bewerteten die Probanden, welche Personen sie bei gleicher Qualifikation eher einstellen würden - einerseits für Jobs mit Kundenkontakt (zum Beispiel Kellner), andererseits für solche ohne Kundenkontakt (beispielsweise Küchenhilfe). Männern wurden bessere Jobchancen gegeben als Frauen, die Originalbilder bekamen bessere Bewertungen als die "dicker" gemachten und bei Jobs ohne Kundenkontakt schätzten die Teilnehmer die Jobaussichten generell großzügiger ein. Kleinste Änderungen bei Frauen fatal Besonders interessant erscheint jedoch, wem die zusätzlichen Kilos am meisten schaden: "Die Ergebnisse zeigen, dass schon eine kleine Zunahme an Gewicht negative Folgen für die Anstellungschancen von weiblichen Bewerberinnen haben", heißt es in der Studie. "Bei Frauen scheinen schon vergleichsweise winzige Änderungen bei Form, Größe und Gewicht ihres Körpers wichtig zu sein." Dabei hatten auch jene Frauen, deren Gesichter dicker gemacht wurden, einen BMI, der unter Normalgewicht fällt. Verglichen mit Männern, die tatsächlich einen zu hohen BMI hatten, schnitten die Frauen mit mehr Rundungen immer noch schlechter ab. "Aus ethischer Sichtweise sind die Studienergebnisse sehr beunruhigend was die Geschlechterungerechtigkeiten am Arbeitsplatz angeht und sie unterstreichen die unrealistischen Ansprüche, denen sich Frauen in Bezug auf gesellschaftliche Erwartungen, wie sie aussehen sollen, stellen müssen", so Studienautor Dennis Nickson. pressetext.redaktion, Marie-Thérèse Fleischer |