Londons Finanzindustrie hat weniger freie Stellen
London (05.08.2013) -
London:
Finanzbranche stellt sich neu auf
(Foto: pixelio.de, Inessa Podushko)
London braucht weniger Banker. Die Zahl der neuen offenen Stellen ging im Juli dieses Jahres auf 2.172 zurück. Das sind 290 weniger als im Juni. "Die Jobmaschine ging einfach nicht an", kommentiert Heino Ruland von Ruland Research https://www.ruland-research.de . Die Stimmung unter Londoner Bankern ist trotzdem gut: "Sorgen muss sich niemand machen", sagt Ruland. Der Bankenexperte rechnet für 2014 mit einer Trendwende. 2013 würden noch letzte Anpassungen vorgenommen, der Personalstab so mancher Bank entschlackt und die Bilanzen verkleinert. Es gelte, die Geschäftsmodelle zu ändern. Darunter fällt laut Ruland hauptsächlich eine Abkehr von risikoreichen Investments.
Bonus nun im Fixgehalt enthalten
Auch das Gehalt der Banker erfährt einen Wandel. "Boni werden nicht mehr in übertriebenem Maße ausgeschüttet", unterstreicht Ruland. Mit der Pleite von Lehman Brothers im September 2008 (pressetext berichtete: https://pte.com/news/20080915015 ) wurden erstmals übertriebene Bonuszahlungen an führende Bankenmanager bekannt. Doch im Gegenzug steigen nun die Fixgehälter - in der Hoffnung, dass die Lohnbündel weniger aggressiv erscheinen. Die Umschichtung vom Bonus zum Fixgehalt sei daran zu erkennen, dass die Fixgehälter überproportional wachsen. Dazu sagt Ruland: "Blauäugig ist das schon. Es stellt sich nur die Frage, wie die Presse das aufgreift."
Einige Londoner Banken schreiben derzeit schwarze Zahlen, sie wecken neue Zuversicht, sagt auch Chief Operating Officer Mark Cameron, der in einer Mitteilung des Personalberaters Astbury Marsden https://astburymarsden.com vom Handelsblatt zitiert wird. Auch Marsden sagt, die positiven Zahlen hätten sich noch nicht "in einen Zuwachs an neuen Stellen in der Branche niedergeschlagen". Viele Banken würden mit Einstellungen abwarten, während sie ihre Betriebsabläufe überarbeiten, so Cameron.
pressetext.redaktion,
Michael Krause