London: Diplomatie-Offensive gegen Brexit-Sorgen
London (02.11.2018) -
Großbritannien bangt um internationalen Einfluss (Foto: Uwe Duwald/pixelio.de) Die britische Regierung https://gov.uk macht sich angesichts des Brexit ernsthafte Sorgen um den politischen und wirtschaftlichen Einfluss Großbritanniens in der Welt. Um negativen Konsequenzen durch den EU-Austritt entgegenzuwirken, hat Außenminister Jeremy Hunt nun "die größte Expansion des britischen diplomatischen Netzwerks dieser Generation" angekündigt. Nun sollen 1.000 zusätzliche Diplomaten rekrutiert werden und zwölf neue diplomatische Standorte im Ausland entstehen. Außerdem will das Außenministerium 20 neue Sprachen in sein Trainingsprogramm aufnehmen. Demokratie in Gefahr "Großbritannien muss auch für die Zeit nach dem Brexit sicherstellen, dass es durch seine Diplomatie eine unsichtbare Kette bilden kann, die die Demokratien der Welt miteinander verbindet", zitiert die Zeitung "The Independent" aus einer aktuellen Rede Hunts. Die geplante diplomatische Offensive sei dringend notwendig. "Wir müssen unser Netzwerk der gegenseitigen Freundschaft unbedingt aufrechterhalten. Nur auf diese Weise können wir verhindern, dass unser Land nach dem Brexit an internationalem Einfluss einbüßt", betont der Außenminister. Dabei gehe es aber keinesfalls nur um politische und wirtschaftliche Macht, sondern auch um demokratische Grundwerte. Diese sieht Hunt heute einer derart großen Gefahr ausgesetzt, "wie wir sie seit dem Fall der Berliner Mauer nicht mehr erlebt haben". Die Rolle Großbritanniens in diesem Zusammenhang sei klar: "Es ist unsere Pflicht, gemeinsame Grundwerte wie die Gewaltenteilung, die Gesetzmäßigkeit der Verwaltung, die Würde des einzelnen Menschen oder den Glauben in den freien Handel zu schützen", so der Politiker. 1.000 neue Arbeitsplätze Den Plänen des britischen Außenministeriums zufolge sollen in den kommenden Monaten knapp 1.000 zusätzliche Arbeitsplätze im diplomatischen Dienst des Landes geschaffen werden. Darin enthalten sind 335 neue Posten im Ausland, 328 Jobs in London und 329 lokal agierende Mitarbeiter, wie Hunt verrät. Neue Botschaften sollen unter anderem in Dschibuti, Ostafrika und Indonesien eröffnet werden. Das British Office im Tschad soll zudem zu einer vollwertigen Botschaft aufgewertet werden. pressetext.redaktion, Markus Steiner |