Jobangebote: Falsch-Formulieren vergrault Frauen
Gent (15.01.2018) -
Jobanzeige: Falsche Worte kosten Kandidatinnen (Foto: Markus Hein, pixelio.de) Stellenausschreibungen, die explizit gewünschte Soft Skills ansprechen, können durch die falsche Wortwahl potenzielle Bewerberinnen abschrecken. Das hat eine Studie von Forschern der Universität Gent https://ugent.be ergeben. Demnach bevorzugen Frauen aufgabenorientierte Formulierungen gegenüber einer einfachen Auflistung von Eigenschaften. HR-Profis, die mit ihren Anzeigen Frauen ansprechen wollen, müssen also darauf achten, mit welchen Worten sie das versuchen. Verhalten statt Eigenschaften Recruitment-Strategien, die Soft Skills in den Vordergrund stellen, zielen darauf ab, die Zahl geeigneter Bewerber zu erhöhen. Dahinter steckt die Annahme, dass sich eher bewirbt, wer sich selbst im gezeichneten Idealbild widergespiegelt sieht. Doch wenn es darum geht Frauen anzusprechen, kann schon die falsche Wortwahl Kandidatinnen vergraulen. Das haben zwei Versuche gezeigt, in denen die Forscher bei 401 jobsuchenden Studenten beobachtet haben, wie sie auf die Formulierung stereotypischer Persönlichkeitsanforderungen reagieren. Frauen bewerben sich demnach eher, wenn Stellenanzeigen verhaltensorientierte Formulierungen wie "Sie bleiben auch unter Druck stets gelassen" nutzen, statt eigenschaftsorientierte Formulierungen wie "Sie sind gelassen". Das dürfte damit zusammenhängen, wie stereotyp Frauen oft dargestellt werden. "Jobsuchende Frauen könnten befürchten, dass sie stereotyp beurteilt werden, falls sie sich bewerben", meint Studien-Erstautorin Lien Wille. "Das zeigt, dass die Art, wie Stellenausschreibungen geschrieben werden, diskriminierend wirken kann, auch wenn das nicht die Intention ist", so die Forscherin abschließend. Unternehmen müssen also drauf achten, nicht in diese Falle zu tappen. Thomas Pichler, pichler@pressetext.com |