Jeder Dritte nicht bei GKK angemeldet
Wien (11.11.2013) -
Bmstr. Ing. Thomas Korol
(Foto: Alexander Kowatschek)
Fast 40 Prozent aller innerhalb von vier Wochen überprüften Personen sind nicht bei der Sozialversicherung angemeldet. Das ist das Ergebnis eines Testlaufs, der im zweiten Quartal 2013 auf einem öffentlichen Bauvorhaben in Wien durchgeführt und jetzt abschließend ausgewertet wurde. Getestet wurde die neue GKK-Faxschnittstelle, die derzeit in die Personaldokumentationssoftware ISHAP Card integriert wird. Die Schnittstelle ermöglicht - das Einverständnis der betreffenden Person vorausgesetzt - eine Fax-Abfrage des Anmeldestatuses eines Arbeiters
bei den Gebietskrankenkassen (GKK).
Die auch in der Baubranche gängige Praxis, Arbeiter sofort nach Arbeitsantritt bei den Gebietskrankenkassen wieder abzumelden, ist offenbar weiter verbreitet als angenommen. Das zeigte sich kürzlich in Wien auf einer Baustelle eines öffentlichen Auftraggebers. Eine stichprobenartige Überprüfung des Anmeldestatus' der Arbeiter auf dieser Baustelle über die Dauer von vier Wochen hat ergeben, dass beinahe vierzig Prozent nicht (mehr) bei der Sozialversicherung gemeldet sind.
Sofort wieder abgemeldet
"Auf diesem Bauvorhaben wird das ISHAP-System zur Personaldokumentation eingesetzt. Jeder, der dort arbeiten will, muss einen Sozialversicherungsnachweis, also beispielsweise eine aktuelle GKK-Anmeldung, vorlegen", erklärt ISHAP-Geschäftsführer Bmstr. Ing. Thomas
Korol. "Unsere Anfragen bei der Wiener Gebietskrankenkasse haben gezeigt, dass über ein Drittel der Arbeiter, die am ersten Tag diese Anmeldung vorgelegt hatten, schon nach wenigen Tagen wieder abgemeldet waren, obwohl sie nach wie vor auf dem Bauvorhaben gearbeitet haben. Der Schaden, der dem Sozialversicherungssystem dadurch entsteht, ist beträchtlich."
Effiziente Reaktion der WGKK
Seitens ISHAP und zahlreicher Unternehmen aus der Baubranche drängt man auf die rasche Umsetzung einer automatisierten Schnittstelle zu den Gebietskrankenkassen. Korol: "Unsere Fax-Schnittstelle ist der erste Schritt in diese Richtung. Wie der vorliegende Fall zeigt, ist das Potenzial, betrügerische Machenschaften aufzuzeigen, enorm. Die Wiener Gebietskrankenkasse hat die Anfragen rasch und effizient bearbeitet und damit einen wesentlichen Beitrag geleistet, die Missstände aufzudecken und einen größeren Schaden zu verhindern." Auch in anderen Bundesländern, beispielsweise in Ober- und Niederösterreich, gibt es gleiche oder ähnlich gelagerte Betrugsfälle, ist der Baumeister überzeugt: "Es ist branchenbekannt, dass es bei einem Wechsel der Krankenkasse nach Ober- oder Niederösterreich länger dauern kann, bis der Betrug entdeckt wird."
Bauherrn trifft keine Schuld
Der öffentliche Bauherr hat nun angekündigt, das ISHAP-System und damit die Fax-Schnittstelle flächendeckend auf allen Baustellen im Raum Wien einsetzen zu wollen. Korol: "Den Bauherrn trifft keine Schuld. Er stellt mit der korrekten Verwendung der ISHAP-Software sicher, dass die Arbeiter auf seinen Bauvorhaben gesetzeskonform dokumentiert werden. Außerdem setzt er die Schnittstelle ein. Mehr kann man meiner Meinung nach nicht tun, um die Vorschriften einzuhalten. Wenn die Krankenkassen wie in diesem Beispiel rasch reagieren, kann der Bauherr diese Form des Anmelde-Betrugs schnell aufdecken und die betreffenden Firmen der Baustelle verweisen." ISHAP will nun die Gebietskrankenkassen in den anderen Bundesländern ebenfalls von einer Kooperation überzeugen. Der Fall aus Wien zeigt klar den Handlungsbedarf auf.
Über ISHAP GmbH
Die 2008 gegründete ISHAP GmbH entwickelt praxisorientierte Softwaresysteme zur Personal- und Mängelerfassung für die Baubranche. Die Produkte von ISHAP erleichtern den Dokumentationsalltag und verkürzen die notwendigen Erfassungsschritte. Geht es bei ISHAP Bau und ISHAP Card in erster Linie darum, das Eigen- und Fremdpersonal auf einem Bauvorhaben den Gesetzen entsprechend zu dokumentieren, kommt ISHAP Pro bei der Mängelerfassung zum Einsatz, wo es die Zuordnung von Fotodokumentationen zu den vorgefundenen Mängeln und das Erstellen von Begehungsprotokollen vereinfacht und damit beschleunigt. Auf dem Dienstleistungssektor ist ISHAP vor allem in Sachen Beweissicherungen aktiv. Geschäftsführende Gesellschafter des Unternehmens mit Sitz in Wien sind der IT-Spezialist Dipl.-Ing. Manuel Irrschik und der Bauprofi Bmstr. Ing. Thomas Korol. ISHAP wird von ZIT, der Technologieagentur der Stadt Wien, gefördert und gewann 2009 den ebiz egovernment award Niederösterreich.
ISHAP GmbH,
Bmstr. Ing. Thomas Korol