Japan: 20 Prozent weniger Arbeitende bis 2040
Tokio (16.01.2019) -
Japan: Beschäftigung braucht Schub (Foto: Jezael Melgoza, unsplash.com) Die Erwerbsbevölkerung in Japan wird von 2017 bis 2040 um 20 Prozent zurückgehen, wenn die Wirtschaft weiter stagniert und Frauen sowie ältere Arbeitnehmer keine Jobs finden. Das prognostiziert eine vom Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales https://mhlw.go.jp/english veröffentlichte Studie. Einzig die Beschäftigung im Medizin- und Plegesektor dürfte in dem Zeitraum wachsen. Die Studie rät daher zu Maßnahmen, um die Produktivität zu sichern. Alter braucht Arbeit 2017 gab es in Japan 65,3 Mio. Arbeitskräfte, Tendenz sinkend. Setzt sich die Entwicklung ungebremst fort, wird es der Studie zufolge 2025 derer nur noch 60,82 Mio. geben und ihre Zahl bis 2040 auf 52,45 Mio. sinken. Demnach werden dann 7,11 Mio. Männer und 5,75 Mio. Frauen weniger im Erwerbsleben stehen als heute, berichtet "The Japan Times". Von 14 Sektoren hat der Groß- und Einzelhandel mit dem stärksten Minus von 2,87 Mio. Arbeitskräften zu rechnen, gefolgt von den Bereichen Bau und Bergbau (minus 2,21 Mio.) sowie Fertigung (minus 2,06 Mio.). Der von der Überalterung der japanischen Gesellschaft getriebene Zuwachs im Medizin- und Pflegesektor (plus 1,03 Mio. Beschäftigte) kann das nicht annähernd kompensieren. Die vom Ministerium bestellte Studiengruppe rät daher zu Maßnahmen, um mithilfe von KI die Produktivität zu sichern und die Beschäftigung zu steigern. Gelänge es, mehr Frauen und ältere Arbeitskräfte tatsächlich zu beschäftigen, würde die Erwerbsbevölkerung 2040 immerhin noch 56,44 Mio. Personen umfassen. Ausländische Kräfte Die Studie berücksichtigt nicht, dass die japanische Regierung bereits beschlossen hat, ab 1. April dieses Jahres bis zu 345.150 ausländische Arbeitskräfte für einen Zeitraum von fünf Jahren ins Land zu lassen. Für die Studiengruppe ist klar: Wenn Arbeitsmigranten dazu beitragen sollen, den gravierenden Arbeitskräftemängel abzufedern, sollte das auch von unterstützenden Maßnahmen wie Japanisch-Sprachprogramme begleitet werden. pressetext.redaktion, Thomas Pichler |