Italienische Mafia: 'Ndrangheta macht 53 Mrd. Euro


Catanzaro (27.03.2014) -

Mafiosi:
Italiens Familienclans cashen richtig ab
(Foto: pixelio.de/M. Hartwich)

Die Vereinigung der kalabrischen Mafia 'Ndrangheta stellt die gemeinsamen Geschäftszahlen von Großkonzernen wie der Deutschen Bank und McDonald's in den Schatten. Wie das Forschungsinstitut Demoskopika ermittelt hat, beläuft sich der "Verdienst" der süditalienischen Mafia-Organisation allein für das abgelaufene "Geschäftsjahr" auf 53 Mrd. Euro. Nach wie vor wird vor allem am Drogenschmuggel massiv verdient.

3,5 Prozent von Italiens BIP

Die illegale Einfuhr von Rauschmitteln hat der 'Ndrangheta 2013 mehr als 24 Mrd. Euro eingebracht. Dahinter folgt das Geschäft mit illegaler Müllentsorgung mit knapp 20 Mrd. Euro. Damit entsprach der Umsatz der Kriminellen 3,5 Prozent des italienischen Bruttosozialproduktes. Die Vereinigung ist gut organisiert, 400 Führungsfiguren sollen laut Ermittlungsbehörden in 30 Ländern ihren zwielichtigen Geschäften nachgehen.

Laut Polizei sollen weltweit insgesamt rund 60.000 Personen in die Machenschaften der 'Ndrangheta verwickelt sein. Die Organisation, die sich aus einem komplizierten Netzwerk von Familienclans zusammensetzt, stammt aus der süditalienischen Region Kalabrien und gilt Experten als noch schwieriger zu durchdringen als die sizilianische Mafia.

Kleinvieh macht auch Mist

Neben den beiden Haupteinnahmequellen erwirtschafteten die Italiener 2013 aber auch mit Erpressung und Wucherei (2,9 Mrd. Euro), Veruntreuung (2,4 Mrd. Euro) und Glücksspiel (1,3 Mrd. Euro) ihr Geld. Illegaler Verkauf von Waffen, Prostitution, Markenfälschung sowie Menschenhandel haben im abgelaufenen Jahr laut der Studie zusammen hingegen "nur" eine Mrd. Euro eingebracht.


pressetext.redaktion,
Florian Fügemann

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