Innovationszentren allein machen nicht erfinderisch
Wien (14.12.2017) -
Zündende Idee: Viele Unternehmen investieren halbherzig (pixelio.de, JMG) Viele Unternehmen stecken zwar viel Geld in Innovationszentren, um mit den Marktveränderungen Schritt zu halten. Sie werden dadurch aber insgesamt nicht innovativer, wie eine aktuelle Erhebung des Management- und IT-Beraters Capgemini https://capgemini.com zeigt. Für den Bericht "The discipline of innovation: Making sure your innovation center actually makes your organization more innovative" wurden 1.700 Mitarbeiter in 340 Organisationen befragt. Keine konsistente Erfolgsbilanz Die Datenauswertung lässt laut den Experten den Schluss zu, dass Innovationen vor allem durch eine fehlende innovationsfreundliche Kultur, mangelnde robuste interne Prozesse und wenig Führungskräfte, die diese Art von Erfolg intern fördern, behindert werden. Während die USA nach wie vor Marktführer sind, wächst in Indien und Singapur die Anzahl der Innovationszentren rasant. Der Bericht zeigt auch, dass Technologie- und Automobilbranche in den vergangenen zwölf Monaten die meisten Innovationszentren eröffnet haben. Laut der Studie werden Innovationsprozesse oft nicht zu Ende geführt und resultieren nicht automatisch in innovativeren Organisationen. Seit Oktober 2016 wachse die Zahl von Innovationszenten um 27 Prozent, doch Innovation verbreitet sich nicht automatisch in den zugehörigen Organisationen. Während 87 Prozent der Befragten über ein Innovationszentrum verfügen, hat kein Unternehmen eine sogenannte "optimierte" Maturität erreicht - also eine konsistente Erfolgsbilanz, die zeigt, dass Innovationen von der ersten Idee bis hin zu signifikanten kommerziellen oder operativen Umsetzungen verfolgt werden. Die Hälfte der Führungskräfte ist der Ansicht, dass ihre Organisation nicht in der Lage ist, mit den Marktveränderungen Schritt zu halten, und weniger als ein Fünftel (17 Prozent) ist der Meinung, dass sie eine unternehmensweite Innovationskultur haben. Die meisten Unternehmen (76 Prozent) befinden sich noch in der Phase des Aufbaus ihrer Innovationsbemühungen, wobei die Projekte ausschließlich auf Abteilungsebene und ohne zentrales Management durchgeführt werden. Berlin unter den Top-10-Städten Die größte Hürde für Innovation in Organisationen ist laut dem Bericht die Unternehmenskultur und das mangelnde Zusammenspiel mit einer größeren Zulieferer- und Partnergemeinschaft. Demnach haben viele Unternehmen keine Kultur, in der sie experimentieren, Ideen ausprobieren und sie zum Einsatz bringen können. Innovation wird auch dadurch erstickt, dass Unternehmen nicht in der Lage sind, mit ihrem breiteren Netzwerk zu interagieren. Vier von zehn Befragten sagen, dass sie nicht über die Technologie verfügen, um mit ihrem Netzwerk an Innovationen zu arbeiten, selbst wenn sie dies beabsichtigen. Berlin bleibt mit vier im ersten Quartal 2017 neu eröffneten Innovationszentren unter den Top-10-Städten nach dem Silicon Valley, Singapur, London, Bangalore, Paris und Atlanta und liegt damit noch vor Boston und Schanghai. In Deutschland wuchs die Zahl der unternehmenseigenen Innovationszentren um 24 Prozent auf 78 Zentren. "Organisationen müssen akzeptieren, dass sie nicht einfach Innovationszentren eröffnen und von heute auf morgen einen Wandel in ihrem kreativen Schaffen erwarten können. Um eine wirkliche Veränderung ihres kreativen Schaffens herbeizuführen, müssen die Unternehmen eine Kultur etablieren, in der alle Mitarbeiter durch finanzielle und nichtfinanzielle Anreize ermutigt werden, zu experimentieren und Ideen auf den Markt zu bringen", resümiert Capgemini-Österreich-CEO Bernd Bugelnig. Florian Fügemann, fuegemann@pressetext.com |