Golfspielende Chefs treiben Firmen in den Abgrund


Oxford (02.12.2016) -

Golfer:
Ein gutes Handicap schadet der Firma
(Foto: pixelio.de/Rainer Sturm)

Je häufiger sich US-Firmenchefs auf dem Golfplatz tummeln, desto geringer fällt die Unternehmensrendite aus . Denn bei den 25 Prozent der aktivsten Golfer fällt die Rendite im Schnitt um über 100 Punkte geringer aus als bei anderen Firmen. Das haben Lee Biggerstaff von der Farmer School of Business der Miami University https://miamioh.edu/fsb und sein Team bei der Analyse von 350 Geschäftsführern herausgefunden.

Bis zu 100 Spiele pro Jahr

Die Forscher nehmen an, dass die Geschäftsführer das Golfspielen nicht als Arbeit ansehen und im Umkehrschluss weniger Energie in ihre eigentlichen Aufgaben stecken, je öfter sie sich mit Kunden oder Kollegen auf dem Golfplatz treffen. Darum haben sich die Wissenschaftler die Spieldaten der CEOs angesehen, die bei der United States Golf Association https://usga.org registriert sind.

Im Schnitt spielen Chefs in den USA 16 Runden Golf pro Jahr. Das klingt mit etwas mehr als einem Spiel pro Monat sehr vernünftig. Ein tieferer Blick in die Datenlage verrät aber, dass die Schwankungsbreite sehr hoch ist: Die unteren 25 Prozent greifen nur einmal im Jahr zum Schläger, während das bei den obersten 25 Prozent rund 40 Mal im Jahr der Fall ist. Es finden sich sogar CEOs in der Stichprobe, die mehr als 100 Runden Golf pro Jahr spielen, also fast jeden dritten Tag aufs Büro pfeifen.

Mehr Eigenkapital, weniger Hobby

Die finanziellen Anreize, die CEOs bekommen, wenn das Unternehmen gut performt, spielen beim Golfspielverhalten jedenfalls eine Rolle: Wenn sie selbst Vermögen in die Firma investiert haben oder die jährliche Prämie von der Performance des Unternehmens abhängig gemacht wird, zücken sie seltener die Golfschläger. Je älter die Chefs aber werden, desto mehr Zeit verbringen sie hingegen am Golfplatz.

Marie-Thérèse Fleischer,
fleischer@pressetext.at



Advertising