Falsche Asche: Bestatter soll 2,5 Mio. Dollar zahlen
Portland (24.08.2017) -
Urne: Klage gegen Bestatter (Foto: flickr.com/Stephanie Young Merzel) Kimberly Grecco aus dem US-Bundesstaat Oregon hat die Bestattungsfirma Cascade Funeral Directors https://cascadefuneraldirectors.com auf 2,5 Mio. Dollar (rund 2,1 Mio. Euro) Schadensersatz verklagt. Hintergrund ist eine Verwechslung. In der Urne fand die Frau nicht die Asche ihres verstorbenen Vaters, sondern die eines Fremden, wie ein darin befindliches Etikett verriet. Die richtige Asche wurde inzwischen schon von anderen verstreut. Grausame Entdeckung "Kimberly Grecco musste am Vatertag im vergangenen Jahr eine grausame Entdeckung machen, als sie sich darauf vorbereitete, die Asche ihres verstorbenen Vaters vor der Küste Oregons ins Meer zu streuen", berichtet das Nachrichtenportal "The Oregonian/OregonLive". Denn wie die 53-Jährige über ein Etikett in der Urne herausfand, die ihr vom Crown Memorial Center https://anewtradition.com , eine Tochterfirma von Cascade Funeral Directors, zugeschickt worden war, stammten die sterblichen Überreste nicht von ihrem Vater, sondern von einem Fremden. "Das hat eine bleibende Delle in meinem Leben hinterlassen", meint Grecco, die seitdem regelmäßig psychologisch betreut werden muss. "Dieser Fall ist natürlich tragisch. Bei uns ist so etwas aber noch nie vorgekommen", betont Florian Keusch, Pressesprecher der Bestattung Wien https://bestattungwien.at , auf Nachfrage von pressetext. "Bei jeder Bestattung gibt es mehrfache Kontrollen, die von verschiedenen Personen durchgeführt werden", beruhigt der Experte. Wichtig zu wissen sei zudem, dass hierzulande keine Urnen an Privatpersonen verschickt werden. "Das Krematorium kümmert sich um die Einäscherung. Die Privatperson holt sich dann aber die Urne vom jeweiligen Bestattungsunternehmen ab. Dieses wird wiederum vom Krematorium beauftragt", so Keusch. "Es geht um meinen Vater" "Einige Leute könnten vielleicht glauben, dass es ja nur um etwas Asche geht", sagt Grecco, die kürzlich ihre Klage vor dem zuständigen Bezirksgericht in Portland eingebracht hat: "Aber es geht hier schließlich um meinen Vater." Dieser sei schon im November 2015 in ein Krankenhaus eingeliefert worden, bevor er im Januar 2016 schließlich verstarb. "Ich war bis zu seinem letzten Atemzug bei ihm", schildert sie. Dass die Frau erst jetzt Klage gegen Cascade Funeral Directors eingereicht hat, liegt daran, dass sie den zugeschickten Karton mit der Urne darin lange ungeöffnet bei sich zuhause stehen ließ. Erst im Juni 2016 sei der Pfusch bei der Bestattungsfirma aufgeflogen, als sie am Vatertag die Asche ihres "Daddys" im Ozean verstreuen wollte. Markus Steiner, steiner@pressetext.com |