Facebook wird zum US-Jobportal


Menlo Park (01.07.2019) -

Bewerbungs-Knopf:
Angebote auf Facebook für alle
(Foto: pixabay.com, athree23)

Social-Media-Riese Facebook http://facebook.com will auf seiner Plattform in den USA künftig Werbungen für Jobangebote, Darlehen und Kreditkarten für alle Nutzer zugänglich machen. So soll jeder auf Facebook nach diesen Anzeigen suchen können, was Diskriminierung reduzieren soll. "Wenn diese Anzeigen für alle sichtbar sind, wird der Zugang zu wirtschaftlichen Möglichkeiten definitiv größer", meint Galen Sherwin, leitender Rechtsanwalt bei der Non-Profit-Organisation American Civil Liberties Union (ACLU), die sich für Bürgerrechte einsetzt.

Bisher zeigte Facebook solche Werbungen nur bestimmten Usern, die laut ihren Daten gewisse Kriterien erfüllten. Beispielsweise mussten sie ein hohes Einkommen und Ausmaß an Bildung haben. Sogar, wo Nutzer einkaufen, war ein Faktor dafür, ob sie diese Anzeigen erhalten konnten. Der freie Zugang zu solchen Angeboten soll die soziale Mobilität von vielen US-Bürgern verbessern.

Frauen bisher ausgegrenzt

Facebook hat bereits im März 2019 beschlossen, Werbungen für Wohnungen für alle US-Nutzer zur Suche freizustellen. Damit reagierte das Unternehmen auf eine Klage von der ACLU und der National Fair Housing Alliance. Den beiden Non-Profit-Organisationen zufolge zielten Wohnungsanzeigen auf spezifische Menschengruppen ab, basierend auf den Faktoren Alter, Geschlecht und Postleitzahl. Frauen und besonders alleinerziehende Mütter sowie ältere oder beeinträchtigte Menschen würden dadurch diskriminiert werden.

Facebook nicht transparent

Ab Ende 2019 sollen Anzeigen für Wohnungen für alle US-Nutzer ersichtlich sein. Angebote für Jobs, Darlehen und Kreditkarten sollen laut Facebook als freiwillige Erweiterung dieser Maßnahme folgen. Sherwin gibt sich trotzdem skeptisch. Facebook sei zu intransparent, was seine Algorithmen und deren Arbeitsweise angeht. Auch wenn Facebook selbst gewillt sei, Werbungen inklusiver zu machen, könne der Algorithmus immer noch diskriminieren.



Georg Haas,
haas@pressetext.com






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