Exporte: Briten gehen Milliarden durch die Lappen


London (06.10.2016) -

London:
zu wenig Exporte durch KMUs
(Foto: flickr.com/Tyler Merbler)

Wenn es um die Exportleistung Großbritanniens geht, schneiden KMUs nicht gut ab. Während die Wirtschaft bei den Exporten großer Firmen nach wie vor im internationalen Spitzenfeld liegt, gehen London durch den KMU-Sektor jährlich Milliarden Pfund durch die Lappen. Zu diesem Fazit kommt ein Bericht, den das Centre for Economics and Business Research https://cebr.com im Auftrag des Devisenhändlers WorldFirst https://worldfirst.com erstellt hat. Schuld daran sei die schwierige Lage der KMUs beim Erschließen neuer Märkte.

Ergebnis weckt Sorgen

"Da wir gerade dabei sind, unsere Wirtschaft neu auszubalancieren und unser Handelsdefizit einzugrenzen, ist die Bedeutung des Vorantreibens von Exporten und internationalem Handel sowohl aus Sicht der Unternehmen als auch der Regierung nicht hoch genug einzuschätzen", schreibt Jonathan Quin, CEO und Mitgründer von WorldFirst, im Vorwort des Berichts. Tatsache sei allerdings, dass die britische Exportbilanz vor allem im KMU-Bereich derjenigen von anderen EU-Ländern deutlich hinterherläuft.

"Großbritannien gehört zu den Besten, was die absoluten Exportwerte betrifft. Trotzdem schaffen wir es gerade einmal unter die letzten fünf Plätze, wenn es um den Anteil von KMUs am gesamten Exportkuchen geht", so der Experte. Dieses Ergebnis sei umso besorgniserregender, da man sich aufgrund des Brexit-Votums auf schwierige Zeiten einstellen müsse. "In dieser Zeit der Unsicherheit haben wir die Verpflichtung zu handeln. Wir müssen das jetzt tun. Unsere KMUs brauchen in jeder erdenklichen Weise mehr Unterstützung, um zur Exportleistung großer Unternehmen aufzuschließen", betont Quin.

Brexit und Soft Skills

Als zentrales Problem identifiziert der Bericht die großen Hürden, mit denen britische KMUs beim Erschließen neuer Märkte zu kämpfen haben. "Wir haben über 1.000 Unternehmen befragt, um herauszufinden, warum es für kleine Betriebe so schwer ist, in den internationalen Handel einzusteigen. Das Resultat ist ernüchternd", erklärt der WorldFirst-CEO. Demnach sind es neben den befürchteten negativen Konsequenzen des Brexit in erster Linie fehlende Soft Skills wie etwa Sprachkenntnisse oder kulturelle Unterschiede, die als wesentliches Hindernis für internationales Wachstum angesehen werden.

Die Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen, sehen 42 Prozent der KMUs als Hinderungsgrund beim Versuch, neue Märkte zu erschließen. Rund 35 Prozent sehen hingegen "keine großen Unterschiede" bezüglich des Austritts und 19 Prozent erwarten sich dadurch sogar wirtschaftliche Vorteile. "Die Brexit-Verhandlungen werden die nächsten Jahre lang ein zentrales Thema sein. Wir drängen darauf, KMUs in diese Verhandlungen einzubeziehen und aktiv in diese Prozesse einzubinden", so Quin abschließend.

Bericht "Thinking Global: The route to UK exporting success" (PDF) online unter:
https://www.worldfirst.com/downloads/Think_Global_WorldFirst.pdf


Markus Steiner,
steiner@pressetext.com





Advertising