Eklatanter Mangel an KI-Ingenieuren weltweit


Peking/Schanghai/Shenzhen (07.12.2017) -

Wie von Geisterhand:
KI-Profis sind Mangelware
(Copyright: Rainer Sturm, pixelio.de)

Eine erschreckende Diskrepanz zwischen hohem Bedarf und geringer Anzahl an Kandidaten für qualifizierte KI-Jobs hat die jüngst veröffentlichte Untersuchung "2017 Global AI Talent White Paper" des Tencent Research Institute https://tencent.com zutage gefördert und dabei dramatische Zahlen genannt. Demnach gibt es global nur 300.000 Experten für Künstliche Intelligenz (KI) für einen Weltmarkt, der Millionen von ihnen benötigt.

Spitzengehälter winken

Damit haben die Forscher von Tencent ähnliche Ergebnisse vergangener Studien dazu bestätigt, die ebenfalls einen starken Mangel an KI-Fachleuten konstatierten. Laut "New York Times" beklagen sich Tech-Unternehmen weltweit darüber, dass die Schieflage zwischen Angebot und Nachfrage an KI-Ingenieuren deren Gehälter in Höhen zwischen 300.000 und 500.000 US-Dollar pro Jahr schraubt. Die Verdienste der Top-Leute lägen sogar im siebenstelligen Bereich. Die US-Zeitung zitierte zudem ein unabhängiges KI-Labor mit der Aussage, dass lediglich 10.000 KI-Experten auf der Welt dazu befähigt seien, große neue KI-Projekte zu leiten.

Laut der Studie ist eine gute Ausbildung der Flaschenhals, den es zu durchlaufen gilt, um die Situation zu verbessern. Die Tencent-Forscher schätzen die Zahl der KI-Profis, die in diversen Industrien arbeiten, auf 200.000 bis 300.000, während zusätzlich noch etwa 100.000 studieren würden. Zwar sind die Teilnehmerzahlen an Kursen und Seminaren für KI und maschinelles Lernen in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen, aber es dauert noch, bis genügend Akteure ihre Ausbildung abgeschlossen haben.

Alle wollen Spitzenkräfte

Der weltweite Wettbewerb um die begehrten KI-Talente ist längst eröffnet. Vor allem Unternehmen aus den USA, China, Japan und Großbritannien rittern um die Besten. Die Vereinigten Staaten haben dem Bericht zufolge den mit Abstand größten und leistungsstärksten Talente-Pool, der sich an Universitäten und in Start-ups tummelt. Kanadischer KI-Nachwuchs verfüge ebenfalls über ein sehr hohes Ausbildungsniveau, während Japaner in der Robotik führend seien. Für junge Briten träfe das für "ethische und legale Aspekte" Künstlicher Intelligenz zu.



Lutz Steinbrück,
steinbrueck@pressetext.com






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