Britischer Wein: Top-Standorte sind untypisch
Norwich (12.11.2018) -
Englische Trauben: bessere Standorte wichtig (Foto: johnboyflash, pixabay.com) Weinbau in den richtigen Regionen Großbritanniens könnte selbst der Champagne Konkurrenz machen, so Forscher der University of East Anglia (UEA) https://uea.ac.uk . Sie haben in einer Studie knapp 35.000 Hektar Land identifiziert, die sich besonders für Weingärten anbieten würden. Es handelt sich dabei um Gegenden, die dank relativ stabilem Klima eine höhere Ertragssicherheit bieten. Die potenziellen Top-Standorte befinden sich oft in Regionen, für die Weinbau bislang untypisch ist. Viel besseres Klima "Die Hitzewelle dieses Sommers hat eine Rekordtraubenernte und einen Spitzenjahrgang für englischen und walisischen Wein gebracht, was großes Interesse an Investment- und Grundstückschancen ausgelöst hat", sagt Steve Dorling, Professor für Meteorologie an der UEA. Das Problem: So gut wie dieses Jahr ist das sprichwörtliche englische Wetter nur selten, die Ernteerträge daher im internationalen Vergleich meist gering und sehr variabel. "Wir wollten die besten Orte identifizieren, um Weingärten zu pflanzen und die Widerstandsfähigkeit der Branche gegen das launische britische Wetter zu verringern", erklärt Dorling. Die Forscher haben daher in Zusammenarbeit mit Weinherstellern neuartige geografische Analyseverfahren genutzt, um die Eignung von Land in England und Wales für den Weinbau zu beurteilen. Dabei wurden Einheiten von 50 mal 50 Metern Größe betrachtet. "Einige der besten Gegenden, die wir gefunden haben, befinden sich dort, wo es bislang wenig Weingärten gibt, wie in Essex und Suffolk - Landesteile, die trockener, wärmer und im Jahresvergleich stabiler sind als manche etabliertere Weinbauregionen", sagt Alistair Nesbitt, Erstautor der im "Journal of Land Use Science" https://tandfonline.com/loi/tlus20 erschienenen Studie. Britische Wein-Chancen Das Modell des Teams verspricht durch eine schnelle, objektive Bewertung der Eignung von Standorten das an sich hohe Risiko von Weinbau in Großbritannien abzufedern. "Die von uns genutzten Techniken haben uns erlaubt, Gegenden zu finden, die reif für künftige Weinbau-Investitionen sind", meint daher Nesbitt. Allerdings habe sich auch gezeigt, dass viele existierende Weingärten eigentlich keine besonders guten Standorte haben. "Es gibt also definitiv Raum für Verbesserung und wir hoffen, dass unser Modell die künftige Produktivität steigern kann." pressetext.redaktion, Thomas Pichler |