Bedrohtes Selbstbild macht sparsamer


Washington (10.04.2019) -

Sparen:
Das hilft dem Selbstbewusstsein
(Foto: USA-Reiseblogger, pixabay.com)

Menschen, deren positives Selbstbild bedroht ist, neigen mehr zum Sparen. Das zeigt eine aktuelle Studie, die Konsumenten in drei verschiedenen Ländern erfasst hat. "Menschen, die bezüglich ihres Lebens und der Welt allgemein verunsichert sind, sparen, um ihre Zukunft angesichts eines möglichen Notfalls zu sichern", sagt Erstautorin Yael Steinhart, Spezialistin für Konsumentenverhalten an der Tel Aviv University https://english.tau.ac.il .

Verunsichertes Sparen

Für die im "Journal of Personality and Social Psychology" erschienene Studie haben Steinhart und ein Kollege von der Hong Kong Polytechnic University https://bit.ly/1Cnvm7P verschiedene Experimente mit 2.410 US-Amerikanern und Israelis durchgeführt und Daten einer repräsentativen Umfrage unter 1.200 Niederländern analysiert. Dabei ging es immer auf irgendeine Art um die Frage, ob Bedrohungen für Selbstbild und Selbstbewusstsein - etwa die Annahme, man sei klug - sich darauf auswirken, ob Menschen sparen wollen.

Bei einem Experiment haben Teilnehmer Sudoku am Computer gespielt. Dieser hat dann zufällig behauptet, dass die erreichte Punktezahl im oberen, mittleren oder unteren Drittel der Spieler lag. Wer angeblich schlecht abgeschnitten hatte, wollte danach mehr zur Seite legen, falls er 1.250 Dollar bekommt, als angeblich gute Spieler. Auch bei anderen Versuchsansätzen und unabhängig von der Nationalität hat sich gezeigt, dass Personen mit bedrohtem Selbstbild eher mehr sparen wollen. Das mag daran liegen, dass die verunsicherten Studienteilnehmer damit Zukunftsängste mindern wollen, so Steinhart.

Freunde statt Sparen

Allerdings ist Sparen bei Verunsicherung wohl nicht der einzige psychologische Ausweg. Denn ein weiteres Experiment der Forscher hat ergeben, dass Menschen mit vielen sozialen Kontakten, die diese auch positiver sehen, von plötzlich erhaltenen 500 Dollar weniger zur Seite legen würden. "Freunde könnten Geld als psychologische Ressource ersetzen und Individuen vor Zukunftsängsten schützen", meint also Steinhart.


pressetext.redaktion,
Thomas Pichler



Advertising