Anlagenbau schwach: Linde senkt Umsatzprognose


München (29.07.2015) -

Leicht vernebelt:
Anlagenbau von Linde schwächelt weiter
(Foto: linde.de)

Der bayerische Technologiekonzern und Gasspezialist Linde https://linde.de hat seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Das Management des in München ansässigen Unternehmens begründet diesen Schritt vor allem mit einem schwächeren Geschäft im Anlagenbau. Der Vorstand rechnet nach 18,2 bis 19 Mrd. Euro nun mit einem Umsatz zwischen 17,9 und 18,5 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis ohne Sondereffekte soll weiterhin auf 4,1 bis 4,3 Mrd. Euro steigen.

Aktie verliert vier Prozent

An der Börse kommen die Zahlen des Dax-Riesen nicht gut an. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (11:08 Uhr) notiert das Linde-Papier mit einem Abschlag von 3,73 Prozent bei 164,79 Euro. Der niedrige Ölpreis sowie Überkapazitäten und die daraus resultierende Zurückhaltung von Kunden bereiten der kleinsten Linde-Sparte, dem Anlagenbau, Kopfzerbrechen. Im zweiten Quartal setzte Linde hier mit 683 Mio. Euro fast fünf Prozent weniger um als im Vorjahr.

Das EBITDA brach um fast ein Fünftel auf 57 Mio. Euro ein. Die Aufträge reduzierten sich seit Ende 2014 um über zehn Prozent auf 4,2 Mrd. Euro. Für das zweite Halbjahr geht Linde-CEO Wolfgang Büchele von einer weiterhin schwachen Nachfrage aus. Die Umsatzerwartung für den Anlagenbau korrigierte er deshalb nach unten. Im größten Geschäftsfeld lief es allerdings besser: "Unsere Gase-Sparte ist weiter gewachsen", sagt Büchele am heutigen Mittwoch.

Gase-Sparte mit Wachstum

Die Gase-Sparte floriert und legte dank der Euro-Schwäche im zweiten Quartal um mehr als zwölf Prozent auf knapp 3,5 Mrd. Euro zu. Zudem profitierte der Konzern von einer besseren Nachfrage nach Medizingasen in den USA und einem Zukauf in Australien. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg um 14 Prozent auf 950 Mio. Euro. Den Umsatz-Forecast für die Sparte hoben die Münchener wegen der günstigen Währungskurse an.

Die Umsätze im Gesamtkonzern erhöhten sich von April bis Juli um 11,3 Prozent auf 4,6 Mrd. Euro. Abzüglich der Folgen der Euro-Schwäche hätten die Erlöse aber nur um knapp ein Prozent zugelegt. Das EBITDA zog um 12,9 Prozent auf knapp 1,1 Mrd. Euro an. Unter dem Strich blieb ein für die Aktionäre anrechenbarer Gewinn von 279 Mio. Euro. Das waren 16,5 Prozent weniger als 2014. Schuld daran sind Umbaukosten, die das Ergebnis belasteten.


pressetext.redaktion,
Florian Fügemann



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